Montag, 12. November 2012

Bella Germania?

 

Heute im Radio gehört: junge Italiener zieht es nach Deutschland. Der Gedankengang war irgendwo verständlich: in Italien verdient mal als Facharbeiter 1.000€, arbeitet man in Deutschland bei VW, dann verdient man für die selbe Arbeit 3.000€. Einziger Haken bei der Sache ist: man wird zwar bei VW arbeiten, aber keinen Vertrag mit VW haben. Man wird bei einem Menschenhändler unter Vertrag sein. Und da kann man froh sein, wenn man 1.000€ verdient. Egal, ob man jetzt bei VW arbeitet oder bei Flügel & Söhne. Man würde sich also finanziell eher verschlechtern. Vom schlechteren Wetter mal ganz abgesehen. Da fragt man sich, wieso stellt das keiner richtig? Wieso warnt man die Leute nicht vor, sondern lässt sie weiterhin Märchen über das tolle Arbeitsdeutschland glauben? Hat man Angst um den guten Ruf? Der ist schon lange weg. In der Reallohnentwicklung wurde Deutschland schon längst von Platz 1 auf die hinteren Ränge durchgereicht. Oder will man schlicht und ergreifend Nachschub an noch nicht desillusionierten Arbeitskräften, um den Wert der Arbeit noch weiter im Keller verschwinden zu lassen?

Donnerstag, 1. März 2012

Einfach abschaffen.

 

Jetzt haben wir –mal wieder- keinen Bundespräsidenten. Stört das jemanden? Also ich meine damit nicht die Tatsache, dass wir noch einen weiteren recht jugendlichen Berufspensionär finanzieren dürfen, sondern die schlichte Tatsache, dass niemand vor dem Schloss Bellevue steht und grinsend in die Kamera winkt. Mich stört das überhaupt nicht. Ganz ehrlich, wenn es nicht durch die Presse gegangen wäre, ich hätte den Rücktritt nicht bemerkt. Auch nicht den von Köhler. Ein Bundespräsident scheint, zumindest was die Personen angeht, die diesen Posten in letzter Zeit mehr oder weniger bekleidet haben, eine Art Loch im Nichts zu sein. Und wenn er zurücktritt, dann wird er von der Lücke, die er hinterlässt, mehr als ausreichend ersetzt. Brauchen wir da überhaupt noch einen Bundespräsidenten? Als ABM ist die Stelle unbrauchbar. Zu teuer und auf einen Teilnehmer beschränkt. Da sind die Pöstchen in diversen Aufsichtsräten doch deutlich besser geeignet. Da kann man viele Leute unterbringen. Ist zwar auch teuer, aber als Krabbelgrubbe für Menschen, die man nicht mehr mit produktiver Arbeit konfrontieren möchte, hat sich das durchaus bewährt. Ja wofür brauchen wir überhaupt einen Bundespräsidenten? Wegen des Glamourfaktors? Als Ersatz für eine nicht existente Royal Family? Funktioniert nicht. Dafür sind die Präsidenten zu schnell wieder weg vom Fenster. Und zu farblos. Und zu familienlos. Die Royals leben ja gerade von den alten und weitreichenden Familienbanden. Als moralische Instanz? Ja. Genau. Das sind mal Vorbilder. Also ernsthaft, wozu brauchen wir eigentlich einen Bundespräsidenten?