Mittwoch, 30. Dezember 2009

Gehweg und Frühstücksei.



Beide haben eines gemeinsam, sie sind nämlich gesalzen. Grundsätzlich bin ich gegen Salz, da es nicht wirklich gut ist für Hundepfoten und Pflanzen. Andererseits ist es auch nicht wirklich gesund, auf dem spiegelglatten Gehweg auszurutschen und sich sämtliche Knochen zu brechen. Heute hat das Salz bei mir gewonnen, gegen diese Orgie von Schnee, Tauwetter, Regen und dann überfrierender Nässe kommt man anders nicht wirklich an. Das ist nun wirklich etwas, was icgh an Wintern nicht mag. Schnee ist grundsätzlich eine sehr schöne Sache, er sieht gut aus, schützt unseren hauseigenen Maulwurf vor der gröbsten Kälte und lässt sich wunderbar als Unterlage für eine Rodelpartie nutzen. Schnee ist aber dann unangenehm, wenn man ihn vom Gehweg fegen muss. Und mit dem Auto auf ihm herumschlittert, weil die Straße voll davon ist. Und natürlich auch, wenn man anstatt eine schneebedeckten Winterlandschaft nur graubraunen Schneematsch allerorten sieht. Genau das ist leider seit Jahren der Fall. Ständig wechselt sich Schnee mit Tauwetter ab und anstatt ein paar Wochen durchgehend die weiße Pracht genießen zu können, hat man nur Arbeit damit und alles sieht mit dem angetauten Schneematsch bedeckt richtig deprimierend aus. In dieser Form kann mir der Winter gerne gestohlen bleiben.

Und wie jeden Winter stellt sich mir die Frage, wieso eigentlich für Gemeinden und Bürger zweierlei Regelungen zu gelten scheinen. Während ich als Bürger gefälligst bis 7 Uhr meinen Gehweg und den Zugang zu Haustür und Briefkasten von Eis und Schnee zu befreien habe, wartet die Stadt größtenteils einfach das Tauwetter ab. Unter uns, mein Postbote rutscht auf dem Weg vom Auto zu meinem Briefkasten nicht aus. Besonders, wenn er nicht einmal in die Nähe meines Hauses kommt, weil er mit dem Auto im Schnee stecken bleibt. Oder in den Graben fährt, weil die Straßen mal wieder vereist sind.

Samstag, 19. Dezember 2009

Spam oder Nichtspam, ist das eine Frage?



Einigen wir uns mal auf die Definition von Wikipedia, ich zitiere.

"Als Spam [spæm] oder Junk (englisch für ‚Abfall‘ oder ‚Plunder‘) werden unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene Nachrichten bezeichnet, die dem Empfänger unverlangt zugestellt werden und häufig werbenden Inhalt haben."

Es handelt sich also meist um Werbung, ausschlaggebend ist jedoch die Tatsache, daß diese Werbung unerwünscht und vom Empfänger als störend betrachtet wird. Damit haben wir es eigentlich auch schon, aber für manche Werbetreibenden fängt das Problem hier erst an: wo nämlich liegt die Grenze zwischen dankbar aufgenommener Werbung oder wenigstens ignorierter Werbung und als störend empfundenem Spam? Und genau hier, wo der Punkt so munter springt, genau hier gibt es keine Formel. Das Empfinden ist von Mensch zu Mensch verschieden, was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.

Allerdings gibt es ein paar Faustregeln, auf die relativ viele Menschen ansprechen. Nicht alle, aber doch immerhin etliche Menschen empfinden Botschaften dann als Spam, wenn sie einige oder alle der unten genannten Kriterien, auf Twitter zugeschnittenen Kriterien erfüllen.

Werbemedium
Werbung wird besonders dann schneller als störend empfunden, wenn man als Empfänger Arbeit mit der Entsorgung hat. Das gilt für den Briefkasten und für Mailkonten aber auch für Webseiten und Foren, die man erst nach der Eliminierung von Werbebannern wirklich sieht. Ebenso wird es als störender empfunden, wenn die Werbung für den Werbenden gratis ist und mit der Werbung nichts finanziert wird, was dem Empfänger nutzt. Radiowerbung, mit der - zumindest zum Teil - der eigene Lieblingssender finanziert wird ist daher weniger störend, als es beispielsweise ein Lautsprecherwagen vor dem Haus wäre. Accounts bei Twitter sind kostenlos, man kann daher mit geringsten Mitteln massiv Werbung betreiben - und dementsprechend schnell als Nervensäge negativ auffallen.

Werbehäufigkeit
Hier muss man unterscheiden, von welchem Werbemedium wir sprechen. Ein Fernsehkanal, dessen einziger Inhalt Teleshopping und somit Werbung ist, wird gezielt wegen diesem Inhalt eingeschaltet. Der Empfänger möchte also Werbung sehen. Eine Zeitung allerdings wird wegen der Nachrichten vom Vortag gelesen, hier fallen überdimensionale Werbeblöcke schnell unangenehm auf. Dienste wie Twitter sind schnell unbenutzbar, wenn man den unterhaltsamen Smalltalk, wegen dem man eigentlich angemeldet ist, zwischen all den Werbetweets nicht mehr findet.

Werbende
Es gibt auf Twitter sicher mehr für Werbung erstellte Accounts als "richtige" Accounts, man dürfte also selbst nicht so schnell auffallen und als Spammer eingeordnet werden. Falsch. Bedenkt man, daß jeder Twitterer selbst die Accounts auswählt, denen er folgt, dann wird schnell klar, daß "echte" Accounts nur wenige bis keine Werber in ihrer Liste haben. Bei ungepflegten Accounts und Spamaccounts sieht das anders aus, dort liest allerding auch niemand wirklich mit; die schönste Werbebotschaft verhallt ungehört.

Werbehäufigkeit
Je häufiger man seine Produktinformationen unters Volk bringt, desto eher bleibt die Botschaft hängen. Und desto schneller geht man dem Empfänger auf die Nerven. Besonders negativ fallen Werbetweets auf, die in zeitlich kurzen Abständen gesendet werden. 10 Tweets, über den Tag verteilt werden vielleicht noch hingenommen, während die gleichen 10 Tweets innerhalb einer Stunde als Spam empfunden werden. Natürlich hängt das auch stark vom Inhalt der Werbung ab, abwechslungsreiche und unterhaltsame oder wenigstens informative Werbetweets werden eher toleriert als trockene Werbung.

Werbedichte
Die Werbedichte ist das Verhältnis von Tweets mit Werbeinhalten und Tweets mit neutralen Inhalten. Ist die Werbedichte zu hoch, wird man als Spammer empfunden. Hier kommt es natürlich auch stark auf das Produkt an. Bewerbe ich eine Zeitung, indem ich Schlagzeilen mit weiterführendem Link twittere, dann gilt mein Tweet eher als nützliche Informationsquelle. Obwohl ich mit jedem meiner Tweets Werbung für meine Zeitung mache. Hat man aber nicht das Glück, ein Nachrichtenportal zu bewerben, dann sollte man zwischen seine Werbebotschaften auch ganz normale Tweets packen, die dann allerdings frei von direkter Werbung sein sollten.

Werbeinhalte
Wie schnell eine Werbung als störend empfunden wird, hängt natürlich auch von der Werbung selbst ab. Verpackt man seine Werbung in witzige, unterhaltsame oder nützliche Tweets, dann wird der idealerweise dezente Werbehinweis kaum als Werbung wahrgenommen und toleriert. Packt man seine Werbung allerdings in trockene, möglicherweise nichtssagende Tweets, die dann auch noch ohne Variationen wiederholt werden, hat man schon verloren. Beispiele gefällig?

Ganz schlecht:
@Dumpflaberer
http://bit.ly/BLASAFEL

Schlecht:
@Powerwerber
Heute noch mein neues E-Book kaufen! http://www.abzocke.de.com Nur heute extrem billig! Super! Ganz toll! Jetzt zugreifen! Solange Vorrat reicht!

Gut:
@Bibliothekar
Da wollte ich im Büro eigentlich die Sonne geniessen und an der Buchführung arbeiten und stehe doch wieder den halben Tag im Lager und packe Bestellungen ein. Menno.


Beworbenes Produkt
Natürlich landet man auch sehr schnell auf dem Bauch, wenn man totalen Bullshit bewirbt. Hat man kein gutes Produkt, dann hat man auch keine zufriedene Kundschaft. Und keine wirklichen Argumente dafür, das Produkt zu kaufen. Daher sollte man es lieber gleich komplett unterlassen, seine E-Books mit dubiosen Geschäftsmodellen anzupreisen, Downloadseiten mit versteckten Abofallen zu bewerben oder nicht wirklich funktionierende Schneeballsysteme an den Mann zu bringen.

Montag, 7. Dezember 2009

Auswandern?


Auswandern ist ja immer noch, nicht zuletzt dank den Ergebnissen der letzten Bundestagswahl der Traum vieler Deutscher. Eine Spitzenposition der Wunschländer dürfte immer noch die USA besetzen, anscheinend möchte man hier seinen Bankdaten nachreisen. Ich träume natürlich auch hin und wieder mal davon einfach Frau und Hund zu packen, ins Auto zu steigen und nonstop bis Amerika durchzubrettern. Natürlich nur theoretisch, praktisch würde ich wohl an die Säulen des Herakles donnern oder irgendwo in Frankreich ohne Benzin am Straßenrand stehen. Woher soll ich denn bitteschön wissen, wie man dort das Super bleifrei nennt?

Würde ich aber auswandern, dann nach Alaska. Wieso Alaska, da ist doch kalt und überhaupt nichts los? Ganz einfach: ich mag Landschaft, und in Alaska steht wirklich alles voll davon. Außerdem hat man dort Sarah Palin als Gouverneur, die in ihrer Bildungsferne einfach zu lustig ist. Hey, ich finde auch Ralph Wiggum lustig. Aber ausschlaggebend ist doch eben die Tatsache, daß dort der Elch begraben ist. Da ist sowas von überhaupt nicht los, ich finde das herrlich. Man könnte da problemlos ein halbes Jahr im Koma liegen ohne irgendwas zu verpassen. Ist das nicht super?

Ich folge bei Twitter spaßeshalber der Polizei von Anchorage. Und zum Vergleich auch der Polizei von Boston. Was soll ich sagen, in Boston gibt es täglich mehrere Meldungen über Bombenwarnungen, Messerstechereien, Raub, Vergewaltigung, Schussverletzungen und Überfälle. In Anchorage kommt alle paar Tage die Warnung, daß es draussen ziemlich kalt sein könnte. Na da ziehe ich doch lieber in eine Stadt, deren Polizei mir gelangweilt zu Pudelmütze rät als in eine Stadt, deren Polizei mich alle paar Tage in einen Zinksarg steckt. Und sie, wo ziehen sie hin?

Freitag, 27. November 2009

Marketing?


Sorry, aber ich verstehe diese Marketingmenschen nicht. Gut, ich bin nicht vom Fach, ich bin nur Kunde. Also insofern schon vom Fach. Aber trotzdem, ich versteh' sie einfach nicht. Das liegt aber vielleicht auch daran, daß heute Hinz und Kunz als Marketingspezialisten unterwegs sind. So wie es eine ganze Weile lang modern war, als Unternehmensberater möglichst viel Schaden in etablierten, über Generationen gewachsenen Unternehmen anzurichten ( ist heute immer noch modern, aber heute nennt man sich eher Consultant oder so ), lungert man heute als Marketingprofi im Internet herum. Idealerweise mit lustigen Berufsbezeichnungen und markigen Werbesprüchen.
"Werbetexte, die WIRKLICH verkaufen!"
Sorry, aber wenn einem Werbetreibenden schon für sich selbst nur solcher Müll einfällt, was textet der dann erst seinem Kunden zusammen? Autos, die WIRKLICH fahren!!! Kartoffeln, die man WIRKLICH essen kann!!! Bier, das WIRKLICH besoffen macht!!! So in der Richtung, ja? Dafür würde ich kein Geld ausgeben. Weder als Kunde noch als Auftraggeber.
Darum müssen diese Marketingfachleute scheinbar auch alle ausweichen. Auf Nischenprodukte wie probiotisches Hundefutter, veganes Schuhwerk ( garantiert keine Mettwurst in den Sohlen ) oder Zellnahrung ( ich assoziiere das immer mit Gefängsniskost ). Und natürlich auf Werbung für eigene Produkte und Dienstleistungen. Im Klartext sieht das dann so aus, daß man für schlappe 20 oder auch 30 Euro ein ebook kaufen darf, auf dessen 6 oder 8 Seiten man die Geheimnisse guter Werbung erfährt. Oder Geschäftsideen vorgestellt bekommt, die schlicht umwerfend sind. Umwerfend dumm in den meisten Fällen. Oder man kann diese Profis buchen, damit man mehr Besucher auf seiner HP bekommt. Das wird exakt so bewerkstelligt, wie schon die Dienstleistung an sich beworben wurde: mit sinnlosem, nervigem Spam. Alle paar Stunden wird bei Twitter ein dümmlicher Werbetext nebst Link in die Welt hinausgegröhlt und das war's. Gerne auch mit automatischen Scripten, die dann RT-Spam betreiben. Der ist allerdings schon wieder lustig, da man hier schnell den Spieß umdrehen kann.
Der Spambot mit dem Namen @weinachten [sic] beispielsweise wiederholt einfach alle Tweets, in denen das Wort "Weihnachten" fällt und setzt einen Werbelink davor. Schreibt man nun selbst "<-den Mist da würde ich nichtmal meinem ärgsten Feind zu Weihnachten schenken", dann spamt der Bot eine lustige, für den Betreiber sicher so nicht gedachte Antiwerbung in die Welt. Und das ist dann wenigstens amüsant, im Gegensatz zu gewissen Leuten, deren einzige Aussage seit weit über einem Monat das stündlich wiederholte "Sitetalk startet durch JETZT noch schnell vorregistrieren GAS geben" ist. Oder?

Freitag, 13. November 2009

Wikipedia


[ Dieser Blogeintrag wurde gelöscht. Grund: fehlende Relevanz. ]

Dienstag, 10. November 2009

Endlich Karten


Nennt mich verrückt, aber ich brauche Landkarten. Ich bin süchtig nach diesen Dingern. Schon als Kind konnte man mich wunderbar ruhigstellen, indem man mir einen anständigen Atlas in die Hand drückte. Daran hat sich bis heute nichts geändert, und besonders wenn ich mir Geschichten oder Charaktere ausdenke, dann habe ich einen Hang zu Landkarten.

Einziges Problem ist, man hat nicht immer die passenden Karten verfügbar. Besonders wenn man sich selbst eine Stadt oder eine Gegend ausdenkt. Da wird es dann richtig schwer, brauchbare Karten zu bekommen. Aber endlich habe ich mein GIMP soweit angepasst, daß ich alle für Landkarten wichtigen Pinsel drin habe. Dann kann es jetzt endlich losgehen mit der Kartenmalerei ... sobald ich alles wieder gerettet habe, was mir das Update auf 9.10 zerschossen hat.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Trek oder War?

Keine Ahnung warum, aber mich beschäftigt seit einigen Tagen die völlig sinnlose Frage, wer denn nun gewinnen würde: die Föderation oder das Imperium? Natürlich gibt es dazu massenhaft wilde Diskussionen in Fanforen, in denen sich Fanboys die wildesten Theorien und erfundene Fakten um die Ohren schlagen, um die absolute Überlegenheit ihres Lieblingsuniversums zu demonstrieren. Phaser sind stärker als Blaster, Sternenzerstörer sind schneller als die Enterprise, Vader noch weniger Haare als Picard, C3PO ist lustiger als Data. Blabla. Viel Streit, an den Haaren hebreigezogene Vergleiche imaginärer Technologien. Aber kein Ergebnis. Also muss ich das mal wieder selbst entscheiden. Dabei habe ich beachtet, daß das Imperium BÖSE™ ist und in den Filmen dementsprechend dargestellt wird. Sturmtruppler sind so arrogant wie dumm, fallen auf jeden noch so dummen Trick rein und können absolut nicht mit ihrer Ausrüstung umgehen. Sie ballern meilenweit an Scheunentoren vorbei, rasen mit ihren TIE Jägern in jedes verfügbare Hindernis und ihre Rüstungen halten nichtmal die angespitzten Stöcke der Ewoks ab. Das muss so sein, denn niemand würde sich die Filme ansehen, wenn das BÖSE™ anders wäre und dadurch hinterher gewinnen würde. Wer würde sich einen Bond ansehen, wenn 007 kurz nach dem Vorspann schon mit einer Kugel im Kopf umkippen oder sich an einem vergifteten Martini tödlich verschlucken würde? Niemand. Das habe ich mit in meine Bewertungen einbezogen. In meinem Vergleich sind Sturmtruppler also keine Vollidioten, sondern gut ausgebildete Soldaten mit treffsicheren Waffen und Rüstungen, die mehr als nur den Regen abhalten.

#1 Die Hollywoodlösung

Das Imperium wäre der Föderation zahlenmässig und technisch weit überlegen. Trotzdem würde die Föderation mit Mut, Geschick und einer gewissen Portion Verschlagenheit ( oder sehr viel Technobabble, abhängig davon wer das Drehbuch schreibt ) gewinnen. Immerhin ist die Föderation das GUTE™ und das Imperium das BÖSE™. Da ist klar, wer gewinnt. Da würde die Föderation auch gewinnen, wenn sie nur aus dem mit einer Schrotflinte bewaffneten Förster vom Silberwald bestehen würde. Das GUTE™ gewinnt. Punkt.

#2 Die realistische Lösung

Imperium und Föderation stünden beide vor einem gewaltigen Problem: ihre gesamte Technologie würde nicht funktionieren. Sorry Kinder, aber Warpspulen, Replikatoren, Hyperraumantriebe, Phaser, Lichtschwerter, all das funktioniert in der Realität nicht. Sofern es keine Backupwaffen wie etwa Messer, Klappspaten oder wenigstens Nagelscheren gibt ( hab ich in beiden Universen noch nie gesehen, warum eigentlich? ), läuft es auf eine Massenschlägerei hinaus. Auf der einen Seite steht die Sternenflotte in Strampelanzügen, auf der anderen Seite steht das Imperium in lustigen Rüstungen aus Plastik. Wer da gewinnt dürfte klar sein; trotz der albernen Plastikrüstungen sind die Sturmtruppler ausgebildete Soldaten, während man bei der Sternenflotte auf Sicherheitskräfte setzt, die im Halbschlaf Integrale lösen können aber keine Ahnung haben, was mit "Deckung!!!" gemeint ist. Anders würde es aussehen, wenn die Klingonen eingreifen würden. Die haben wenigstens diese angeschliffenen Metallbananen.

#3 Die Sci-Fi Lösung

Die Technologien beider Universen würden funktionieren und der Einfachheit gehen wir davon aus, daß sie einander in etwa ebenbürtig sind. Wirklich vergleichen kann man das sowieso nicht. Oder können sie mir spontan sagen, was besser ist, Vitamin C oder Linux? Na also.
Den Erstkontakt würde in jedem Fall das Imperium gewinnen, da er in etwa so ablaufen würde:

Auf der Enterprise würde man den Sternenzerstörer scannen und versuchen, ihn zu rufen. Gleichzeitig würde der Captain des Sternenzerstörers abwägen, dass ein Schiff unbekannter Bauart nicht zum Imperium gehört und daher ein Feind ist. Feinde ballert man weg. Denn wer einen Feind entkommen lässt, der wird von Vader gewürgt. Er würde also sofort und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnen lassen und die unvorbereitete Enterprise mit heruntergelassener Hose erwischen.

Im weiteren Verlauf des Gemetzels würde die Föderation zwar immer wieder Siege erlangen, aber auch etliche Raumschlachten verlieren, da ihre Strategie darin bestehen würde, ständig neue Erfindungen zu improvisieren und auszuprobieren, anstatt einfach mal in Formation zu fliegen und dem Gegner Breitseiten zu verpassen, während wenige Jagdmaschinen ihn ablenken. Auf lange Sicht würde die Föderation aber unterliegen, da sie, selbst wenn sie alle Raumschlachten gewinnen würde, die Systeme des Imperiums nicht erobern und halten könnte. Dafür sind Infanteristen nötig, und die hat die Föderation nicht.

#4 Die elegante Lösung

Das Imperium würde gewinnen. Einfach so, ohne Ballerei. Der Imperator würde dazu seine übernatürlichen Kräfte benutzen, um den Verein zu übernehmen. Mit Lügen, Spionen und Gedankentricks würde er die Führung der Föderation durch ihm genehme Marionetten ersetzen und dann würde sich die Föderation dem Imperium einfach anschliessen.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Geschäftsidee 2009

Endlich habe ich sie: die geniale Geschäftsidee, mit der ich ohne Arbeit, quasi aus dünner Luft heraus, bares Geld machen kann. Ich werde Markeninhaber. Und zwar lasse ich mir sowas hier als Logo schützen. Falls das jemand nicht erkennt, das soll ein Schuhabdruck sein. Ganz allgemein, kein besonderes Modell, keine besondere Sohle. Schlicht und ergreifend ein Schuhabdruck. Damit lässt sich natürlich kein Geld verdienen. Außer, und hier greift mein genialer Plan, man mahnt fröhlich ab. Und genau das mache ich dann. Niemand ausser mir darf dann künftig dieses Logo verwenden oder gar herstellen. Das bedeutet, ab sofort wird jeder Schuhproduzent abgemahnt, da er Ware produziert, deren Form meinem Logo nachempfunden ist. Und Schuhträger werden auch abgemahnt, da sie widerrechtlich Plagiate meines Logos produzieren und verbreiten. Ist das nicht herrlich, ich verdiene mich dann dumm und dämlich. Einfach, indem ich Leuten Formbriefe mit deftigen Zahlungsaufforderungen zuschicken lasse.

Mal ehrlich Leute. Markenrecht ist wichtig, und gegen Fälschungen muss vorgegangen werden. Das dient nämlich auch dem Schutz der Verbraucher. Wenn ich mir für unglaublich viel Geld eine Uhr kaufe auf der Rolex steht, dann erwarte ich dafür auch die Qualität, für die Rolex steht. Und keine nach dem Mond gehende Zwiebel, die ein Grobmotoriker in einer Garage bei Bangkok zusammengeschraubt hat. Aber man kann es auch übertreiben. Und ganz besonders kann man sich mit solchen Sachen auch übel selbst ins Knie schiessen. Es ist gut und richtig, dass man seine Marke schützt, aber man sollte dabei auch darauf achten, den Ruf der Marke zu wahren. Was bitte hat ein Hersteller davon, wenn niemand sein Logo klaut, weil kein Mensch mehr etwas kaufen würde, auf dem dieses Logo abgedruckt ist?

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Tutorials. Von Anfängern? Für Anfänger?


Einer meiner "Chefs" werkelt gerade an einer neuen Seite herum, und ich wollte ihm dabei eigentlich helfen. Nicht nur mit Texten, sondern auch mit dem Gerüst. Also die üblichen Sachen, HTML, CSS und eventuell ein klein wenig PHP. Davon habe ich natürlich keine Ahnung, aber wozu gibt es Tutorials wie Sand am Meer? Einfache Dinge kann man sich da relativ schnell anlesen, wenn man ein klein wenig Grundbegabung mitbringt. Das war leider leichter gedacht als umgesetzt. Warum? Weil etliche Tutorials sich lesen wie koreanische Gebrauchsanweisungen, die man mit Babelfish übersezt hat. Oder wie deutsche Gebrauchsanleitungen, die ein gelangweilter Techniker zusammengetippt hat.

Woran liegt das? Ich gehe davon aus, der jeweilige Autor hat oft ein massives Problem damit, sich dumm zu stellen. Er selbst kennt beispielsweise CSS aus dem effeff und kann sich ums Verrecken nicht in jemanden hineinversetzen, der wie der Ochs vorm Berg am Rechner sitzt und für den auch die einfachsten Grundlagen böhmische Dörfer sind. Darum verzichtet der Autor instinktiv darauf, jeden Kleinkram zu erklären. Wozu auch, das weiß ohnehin jeder. Genau das ist aber das Problem, der Leser weiß eben diesen Kleinkram noch nicht. Und er wird ihn auch nie lernen, wenn er stets als gegeben vorausgesetzt, aber nie erklärt wird. Also, nicht vergessen: ein gutes Tutorial fängt bei Null an und erklärt in kompletten und nachvollziehbaren Schritten, wie man zu einem Ergebnis kommt.

Dienstag, 29. September 2009

Warum nicht mal was vereinfachen?

Dieser ganze Hickhack um Überhangmandate, Wahlbeteiligung und Sitzverteilung hat mich nachdenklich gemacht. Naja, etwas nachdenklich. Hier muß etwas geändert werden, und indem ich mich in einen durchschnittlichen Siebtklässler hineinversetzt habe, habe ich in knapp 2 Minuten mal eine mögliche Regelung zusammengeschustert. Woran man mal wieder sieht, daß durchschnittliche Siebtklässler doch deutlich innovativer sind als unsere Berufspolitiker und gleichzeitig auch zu einfacheren, verständlicheren und auch sinnvolleren Lösungen neigen.

Wie wäre es, wenn man weiterhin bei Land- und Bundestagswahlen pro Wähler 2 Stimmen zur Verfügung hätte, diese aber komplett anders gewichtet würden? Nämlich so, daß sie sich wirklich direkt und unmittelbar auf die Zusammensetzung des Parlaments auswirken?

Ich fasse meine Idee mal mit kurzen Worten zusammen:

Im Bundestag gäbe es künftig 400 Sitze, und zwar immer. Exakt 400 Sitze, keinen mehr, keinen weniger. Diese würden direkt an die Parteien und Wählervereinigungen vergeben und zwar in der Menge, die der Anzahl der erlangten Erststimmen entspricht. 1% der insgesamt möglichen Stimmen entspricht 4 Sitzen, wobei natürlich gerundet werden muß. Die 5% Klausel ist damit hinfällig*. Vergeben werden nur die Sitze, die auch tatsächlich nach der Formel 0,25% der möglichen Stimmen=1Sitz. Das bedeutet, daß sich auch die Wahlbeteiligung auswirkt. Nehmen 50% der Wähler nicht an der Wahl teil bzw. geben ungültige Wahlscheine ab, dann bleiben auch 50% der Sitze leer. Das würde zwar die prozentuale Verteilung der Parteien nicht verändern, aber man würde wenigstens Geld sparen und den Parlamentariern bei jeder Sitzung vor Augen führen, wie groß der Anteil der Bürger ist, der sich von der Politik nicht vertreten fühlt und daher in einer Wahl einen unnötigen Aufwand sieht.

Mit der Erststimme würde man, anders als jetzt, die Partei wählen, die man im Land- oder Bundestag vertreten sehen möchte. Diese Stimme wäre also künftig die Stimme, auf die es wirklich ankommt.

Mit der Zweitstimme wählt man direkt einen Politiker ab. Jede Partei gibt ihre (maximal) 12 Topkandidaten an, die in Kurzform auf der Rückseite des Wahlscheins aufgeführt sind; zur Erläuterung hängt in jeder Wahlkabine ein Poster. Jeder Politiker, der mindestens 10% der abgegebenen Zweitstimmen erhält, gilt als abgewählt und erhält keinen Sitz ( der Sitz wird an einen Nachrücker vergeben ).

Neben den Topkandidaten stellt jede Partei eine ihr überlassene Anzahl an "Nachrückern" auf, unter denen die der Partei zustehenden Sitze aufgeteilt werden, die nicht von den Topkandidaten besetzt werden können. Nachrücker dürfen keine Ministerposten oder Ähnliches besetzen, dies steht nur den Topkandidaten zu.

Wichtige Posten dürfen nur von denen besetzt werden, die als Topkandidaten aufgestellt und nicht abgewählt wurden. So wird verhindert, daß Parteien ihre Lieblingspolitiker als Nachrücker unabwählbar in den Land- oder Bundestag schleusen und ihnen dort dann wichtige Posten verschaffen oder ihnen am Wähler vorbei Ministerposten zuschanzen ( ein Minister muß ja nicht gleichzeitig Abgeordneter sein ).

Ein kleines Beispiel.

Die Partei DMP ( Deutsche Millionärs Partei ) stellt ihre 10 Topkandidaten auf, darunter auch ihren Kanzlerkandidaten G. Dauerwelle. Sie erzielt 21,2% der gültigen Erststimmen, bei 50% Wahlbeteiligung. Das wären 84 Sitze, da die Wahlbeteiligung jedoch nur bei 50% lag, werden nur 42 Sitze vergeben, die restlichen 42 Sitze bleiben leer ( und sparen dem Steuerzahler die Diäten für 42 Abgeordnete ). Normalerweise wäre G. Dauerwelle als Finanzminister vorgesehen, da er jedoch 11,7% der abgegebenen Zweitstimmen erhalten hat, gilt er als abgewählt und zieht nicht mit in den Bundestag ein. An seiner Stelle rückt neben weiteren Nachrückern Fritz Fischmann auf, den die DMP ebenfalls gerne als Finanzminister sehen würde. Da er jedoch ein Nachrücker ist, darf er nicht Minister, Kanzler oder dergleichen werden, sondern muß sich damit abfinden, "nur" ein einfacher Abgeordneter zu sein. G. Dauerwelle darf natürlich weiterhin innerhalb seiner Partei jeden beliebigen Posten inne haben, nur eben nicht innerhalb der Regierung.


*Ich höre schon die entsetzten Schreie. Weimarer Republik, Regierungsunfähigkeit, Kaninchenzüchtervereine im Bundestag, Panik, Ende des Abendlandes. Aber mal ehrlich, ob in der Opposition jetzt 50 Leute von einer Partei sitzen oder 50 Leute von 10 Parteien, das ist doch egal? Das könnte einige Etnscheidungen sogar vereinfachen, zu vernünftigen Kompromissen führen und auch der einsame Abgeordnete des Kegelvereins Grevenbroich e.V. kann durchaus sinnvolle Vorschläge machen. Und darum sollte es eigentlich gehen. um Inhalte. Nicht um störrisches Parteiengebalge.

Sonntag, 27. September 2009

Das darf doch nicht wahr sein!

Manchmal zweifle ich wirklich an der Menschheit. Da ist endlich mal Wahl und was macht der Deutsche Michel in seiner kaum noch zu ertragenden Dummheit? Er wählt Schwarz-Gelb. Da kann ich mir als normal denkender Mensch nur noch an den Kopf fassen. Wie, bitte sehr, kann man sehenden Auges so einen Murks wählen? Oder wurde da mal wieder mit geschlossenen Augen gewählt? CDU, weil Christlich und Demokratisch gut klingt? FDP, weil Liberal so schön nach Freiheit klingt? Oder hat man einfach das gewählt, was Opa auch schon gewählt hat, einfach aus Tradition? Vermutlich. Hoffentlich reisst euch wenigstens der Hammer, der uns in den kommenden 4 Jahren treffen wird, aus der Gedankenlosigkeit. Wobei ich es nicht glaube, seit Schröder wird das Volk mit dem groben Holzhammer gedroschen und was passiert? Nichts. 8 Jahre, und nichts daraus gelernt. Da bringen nochmal 4 Jahre wohl auch nicht viel.

Ich spinne einfach mal vor mich hin, was man uns in den nächsten 4 Jahren alles zumuten wird. Ich bin gespannt, was davon eintrifft und was nur Panikmache meinerseits ist.

Die Krankenkassenbeiträge werden steigen, im Gegenzug werden dafür aber auch die Leistungen zusammengestrichen. Zusammengestrichen werden auch die Sozialleistungen und Löhne, aber im Ausgleich dazu steigt die Mehrwertsteuer bis spätestens Dezember deutlich an. Natürlich wird das die Wirtschaft massiv ankurbeln und zusammen mit der weiteren Lockerung des Kündigungsschutzes und neue Arbeitsplätze schaffen. Zwar werden für je 2 neue Arbeitsplätze 3 bestehende Arbeitsplätze wegrationalisiert, aber immerhin können dann 2 der ehemals 3 Beschäftigten dann mehr Arbeit für deutlich weniger Geld verrichten. Nichts ändern wird sich an den Managergehältern und der Besteuerung von Firmen. Wer bisher gut verdient, wird auch weiterhin massiv absahnen und sich über niedrige Steuersätze freuen dürfen. Freuen darf sich auch die Bundeswehr, die bald endlich im Inneren eingesetzt werden darf. Da müssen Soldaten dann nicht mit Aufständischen irgendwo im Ausland Vorlieb nehmen, sondern dürfen auch mal auf Demonstranten im Inland ballern. Was den riesigen Vorteil hat, daß Demonstranten nicht zurückschießen. Im Gegensatz zu den Aufständischen. Die vermehrten Einsätze unserer Armee im Ausland werden sicher auch allerlei Terrororganisationen zum Anlaß nehmen, und hin und wieder mit lustigen Drohvideos zu beglücken. Vielleicht gibt es auch ein paar Anschläge, und vielleicht sind einige dieser Anschläge sogar tatsächlich echt, und nicht von unseren eigenen Leuten fingiert. Wahrscheinlich wird man aber die wahren Hintermänner dieser Anschläge trotz immer lückenloserer Generalüberwachung niemals ermitteln können. So wie man die wahre Rolle von Angela Merkel in der DDR niemals ermitteln können wird. Oder die Namen der Spender. Sie wissen schon, damals. Das Geld, die CDU und Helmut Kohl. Da hat man auch nie was erfahren.

Und das hätte man alles verhindern können. Wenn z.B. die knapp 30% der Wahlberechtigten, die zu faul waren um zwei kleine Kreuze zu machen richtig gewählt hätten, Schwarz-Gelb hätte null Chance gehabt. Jetzt müssen wieder alle unter der Dummheit und Faulheit von ein paar Flitzpiepen leiden.

Freitag, 25. September 2009

Studiengebühr? Dafür? Lächerlich.

Nichts gegen meine Ärztin. Sie ist nett, sie ist bemüht, sie versetzt sich in den Patienten hinein und alles. Aber wenn sie Blut braucht, dann gute Nacht. Nun ist es nicht so, daß sie das nicht könnte. Im Gegenteil, sie zählt was das angeht zu den fähigsten Ärzten der Umgebung. Trotzdem spricht das Ergebnis nicht gerade für sie. Sie kam, stach und verlor. Im Klartext bohrte sie mir eine Nadel ins Handgelenk ( in der Armbeuge findet man nichts ), bekam keinen Tropfen Blut und gab sich peinlich berührt geschlagen. Dafür bekam ich wellenweise auftretende brennende Schmerzen vom Ringfinger bis zum Ellbogen und ein diffuses Taubheitsgefühl auf dem Handrücken. Beides hält jetzt, über 30 Stunden nach dem winzigen Stich immer noch an.

Im Vergleich dazu mal eine Stechmücke. Die sticht kurz und schmerzlos zu, bekommt ihr Blut und verschwindet in der Dunkelheit. Zurück bleibt eine kaum sichtbare Schwellung mit leichtem, manchmal nervigem Juckreiz für ein paar Stunden.

Da frage ich mich doch schon, wieso man Studenten jahrelang in Universitäten mehr oder weniger artgerecht hält, von ihnen noch zum Teil horrende Studiengebühren verlangt, aber ihnen im Gegenzug nicht einmal das beibringt, was ein gemeines Insekt mit vielleicht 3 oder 4 Gehirnzellen ganz instinktiv kann. Da sehe ich schon eine leichte Schieflage, sie nicht?

Sonntag, 20. September 2009

Und alle so:"Terror!"

Ja, ich weiß. Ich tue es schon wieder. Aber wat mutt, dat mutt. Als Zeilenschinder fühle ich mich in einer Art Bringschuld. Was hier zum Teil durch die Medien geht, das kann und möchte ich nicht einfach unkommentiert stehenlassen. Es geht um den Flashmob in Hamburg, um die ironische Zustimmung zu allem, was unsere Bundesmerkel von sich gab. Da wird von Terror schwadroniert, die Flashmobber werden als pubertäre Kellerkinder aka Nerds hingestellt und schuld ist natürlich mal wieder die Piratenpartei. Sie wissen schon, diese Bruderschaft von Kinderschändern und Raubmordkopierern. Dabei war dieser Flashmob keine Aktion der Piratenpartei, aber was spielt das schon für eine Rolle. Wenn eine neue Partei auftaucht, den etablierten Parteien frech Marktanteile stibitzt und sich auch noch in Bereichen wie neue Medien oder Bürgerrechten engagiert, allesamt böhmische Dörfer für die sogenannten Volksparteien, da tritt schon mal ein unkontrollierter Beißreflex auf.

Aber was war das jetzt für eine unsinnige, hirnlose, undemokratische und flegelhafte Aktion? An sich war es genau das, was unsere Volksvertreter möchten. Sie reden und das Volk stimmt begeistert zu. Egal, welcher Schwachsinn da gerade abgesondert wird, Zustimmung muß sein. Immer nur am vor Wut knurrenden Volk vorbeiregieren ist eben doch nicht abendfüllend. Und es knurrt, das Volk. Es knurrte schon lange, nur lange hörte man nichts davon. Weil es kein gemeinsames Knurren war. Erst durch das Internet, erst durch die Möglichkeit, seine eigene Meinung schnell und einfach einem breiten Publikum kund zu tun und Gleichgesinnte zu finden, wird gemeinsam geknurrt. Und wenn ein Volk gemeinsam knurrt, wird es gefährlich. Das war 1524 so, auch 1775, 1789, 1848 und 1989 war es nicht anders. Es wurde gemeinsam geknurrt, auch gebissen und unabhängig vom Ergebnis mussten "die da oben" um ihre bequemen Sessel fürchten. Aber in Hamburg wurde nicht geknurrt, es wurde gejubelt. Wie das?

Ganz einfach, das Gejubel war nicht ernst gemeint. Es war der ironische Ausdruck dessen, was beim Volk ankommt. Nämlich, daß man sich in der Politik einen feuchten Kehricht darum schert, was das Volk braucht und möchte. Je mehr die Politik das ignoriert, was den kleinen Mann bewegt, desto mehr wird sie als eine Ansammlung arroganter Spitzenverdiener gesehen, die sich gebärden wie Feudalherrscher von Gottes Gnaden. Dabei rede ich keineswegs davon, jedem Bürger jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und stande pede auch zu erfüllen. Man muß auch unpopuläre Entscheidungen treffen, um langfristig zu einem für alle positiven Ergebnis zu kommen. Aber, man muß solche Entscheidungen auch erklären. Und man muß bereit sein, dies sachlich und ehrlich zu tun. Und überzeugend. Der Bürger soll überzeugt werden. Nicht überredet, nicht belogen, nicht bedroht. Einfach nur überzeugt. Zum Beispiel hätte man mal ganz sachlich und ehrlich erklären können, wieso man eine Vorratsdatenspeicherung haben möchte. Oder das Gesetz zur Schaffung einer Zensurinfrastruktur. Oder warum das Abmahnunwesen nicht eingeschränkt werden darf. Oder warum Deutschland das Schlußlicht in Europa sein muß, was die Entwicklung der Reallöhne angeht. Oder warum immer mehr Deutsche in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen sollen. Oder warum Computerspiele an allem Schuld sein sollen, was kriminelle oder verzweifelte Jugendliche anstellen. Und wenn man die Bürger davon nicht überzeugen kann, sollte man mal seine Position überdenken. Hat der Gegner die besseren Argumente, sollte das Anlass sein, den eigenen Standpunkt zu überdenken. Niemand verlangt von einem Politiker, daß er ein Experte auf allen Gebieten ist. Aber man darf durchaus von ihm erwarten, daß er den Rat entsprechender Experten nicht wie Wasser von sich abperlen lässt. Ich habe meine Meinung, bitte verwirren sie mich nicht mit Fakten. Genau das scheint das Motto unserer Politiker zu sein. Und genau dem haben die Flashmobber Rechnung getragen. Nachdem Vorschläge, Hinweise, Petitionen und Hilfsangebote schlicht ignoriert und weiter auf der vorgefassten Meinung beharrt wurde, wird eben nicht mehr diskutiert. Das hat bisher nichts gebracht, das bringt heute nichts, das wird morgen nichts bringen. Also zeigt man seine Unzufriedenheit auf die einzig sinnvolle Weise: mit ironischer Zustimmung. Egal was das Bundesmerkel von sich gibt, es geht im Jubel unter. Im Jubel des Volkes. Des Souveräns. Ihres Arbeitgebers. Der ihr damit seinen Unmut bekundet. So wird aus jedem Yeaahh! eine fristlose Kündigung.

Donnerstag, 17. September 2009

Spontane Idee.

Gedankennotiz: Wallraff. Guter Mann, geniales Konzept. Mißstände von innen heraus aufdecken. Aus der Sicht des Betroffenen oder des Täters. Sollte ich mir mal merken, Material sammelt sich ja an. Wäre durchaus lesenswert.

Lange nichts mehr geschrieben.

Das fällt mir jetzt erst auf. Ich habe wirklich schon lange nichts mehr geschrieben. Das liegt nicht nur daran, daß ich überhaupt keine Zeit habe. Das liegt auch an meinem Monitor, der neuerdings gotterbärmlich flackert. Gegen das Flackern nehme ich jetzt Beruhigungsmittel. Davon flackert das Bild zwar nicht weniger, aber es stört mich nicht mehr so.

Trotzdem komme ich wohl nicht umhin, mir möglichst bald einen neuen Monitor zu kaufen. Natürlich nur, sofern man mich denn auch mal lässt. Langsam nervt es mich, jeden Tag bis weit nach Sonnenuntergang unterwegs zu sein. Wenn es wenigstens Arbeit wäre, mit der man Geld verdient. Aber im Gegenteil, es hält mich noch von der Arbeit ab. Heute wollte ich eigentlich mit dem Gewerbeamt und dem Finanzamt sprechen, aber man kommt ja zu nichts.

Es nervt wirklich, wir hängen hier alle in den Seilen, werden physisch und psychisch schon angezählt und alles nur, weil wir den Pausenclown für andere Leute geben müssen. Besonders der Amtsschimmel geht mir gewaltig gegen den Strich, andere Probleme gehen ja in absehbarer Zeit auch mal vorbei. Aber gegen überbezahlte und unterbechäftigte Beamte kann man auch auf lange Sicht wenig tun. Das heisst...man könnte schon. Aber das wäre nicht wirklich legal.

Mittwoch, 26. August 2009

Twitteridoo.

Ich erwähnte es bereits, ich gehöre auch zu diesen Verrückten, die sich bei Twitter herumtreiben. Und auch das erwähnte ich bereits, mich nerven die reinen Werbeaccounts dort. Ebenso wie mich die Leute nerven, die konsequent mit unzusammenhängenden Satzfragmenten um sich werfen. Oder die Wichtigtuer, die ständig nur erwähnen, wie toll sie doch sind.

Aber heute kam mir ein Gedanke, der mich doch irgendwo amüsiert. Gibt man mal testweise ein paar branchenübliche Schlüsselworte von sich, dann hat man bald einen neuen Follower. Oft auch mehrere. Ganz offensichtlich suchen hier Scripte die Tweets nach entsprechenden Schlüsselworten ab und hängen sich dann mit einem Werbeaccount an den Nutzer, der diese Begriffe benutzt hat. Man spekuliert wohl damit, daß der Nutzer sich im Gegenzug - meist ebenfalls automatisch per Script - an den Werbeaccount hängt und künftig die kurzen, hirnlosen und vollautomatischen Werbebotschaften liest. Das scheint zum Teil auch zu funktionieren, denn wenn man sich mal ansieht, welche Followerzahlen solche Werbeaccounts haben, da kann man nur staunen.

Jetzt aber mein Gedanke: nehmen wir an, ein Immobilienmakler erstellt sich solch einen Spamaccount. Er folgt nun automatisch den Accounts, die Schlüsselworte wie "Quadratmeter" "Wohnfläche" "Balkon" oder "Zentralheizung" irgendwann mal erwähnen. Selbst gibt der Werbeaccount vorgefertigten Spam von sich, der dem Immobilienmakler neue Kunden bringen soll. Dazu dürften Werbetextchen benutzt werden, die genau solche Schlüsselworte beinhalten. Die logische Konsequenz davon wäre, daß solche Werbebots sich in erster Linie gegenseitig zuspammen und nur ein geringer Prozentsatz der zugespammten Accounts wirklichen Twitterern zugeordnet werden kann.

Unter diesem Gesichtspunkt könnte man diese Form der Werbung auch gleich lassen, denn man erreicht ja niemanden, abgesehen von ein paar Kollegen. Und mal ehrlich, welcher Immobilienmakler kauft sich seine Finca denn bei der Konkurrenz?

Montag, 24. August 2009

Trau k meiner Statistik.

Nachdem man sich dank der anstehenden Wahl unserer sogenannten "Volksvertreter" vermehrt einen, wie der Bayer so schön sagt, rechten Schmarrn anhören muss, kam mir ein Gedanke. Genau genommen kamen mir natürlich mehrere Gedanken, aber einer kam ganz besonders. Unsere hochgelobten Damen und Herren Politiker haben ja mehrere Pflichten. Neben der Aufgabe, den Kabarettisten möglichst viele Steilvorlagen zu liefern und dem Grundsatz, daß jeder Politiker sich nach Kräften für die Interessen des ihm nahestehenden Lobbyverbandes einzusetzen hat, gibt es noch die eher unwichtige und lästige Forderung, daß Politiker etwas für das Volk tun sollen. Damit sind aber nicht Kameras gemeint, von denen sich das Volk bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten nahezu gratis filmen lassen kann. Auch nicht der Betrieb einer praktischen Datenbank, aus der man klar erkennen kann, ob man Mutti nun letzten Monat angerufen und ihr zum Geburtstag gratuliert hat oder nicht.

Nein, der einfache Bürger will hauptsächlich einfach nur eine Arbeit haben, mit der er sich Geld verdienen kann. Geld, von dem er dann lebt. Was der Bürger nämlich überhaupt nicht will, das ist arm zu sein. Folglich zählt es zu den Aufgaben eines Politikers dafür zu sorgen, daß:

1) möglichst viele Bürger eine Arbeit haben

2) diese Arbeit anständig bezahlt wird

3) die Bürger die keine Arbeit haben, ausreichend versorgt sind.

Natürlich arbeiten unsere Politiker mehr als emsig, um diese Forderung zu erfüllen. Und um dies zu belegen, wedeln sie dem sprachlos staunenden Bürger hin und wieder mit hübschen, aber völlig unverständlichen und absolut sinnlosen Statistiken vor der Nase herum, um ihn an selbiger herumzuführen. Nun könnte man zwar sagen, daß eine Statistik ja durchaus aussagekräftig ist. Das stimmt auch, aber leider ist es eine Eigenheit von Statistiken, daß sie absolut alles aussagen können. Mit etwas Geschick kann man jede Statistik so zurechtbiegen, daß sie einem genau das sagt, was man gerne hören möchte. Genau das passiert leider auch mit unserer Arbeitslosenstatistik.

Grundsätzlich sollte diese Statistik angeben, wie viele Menschen in Deutschland derzeit keine Arbeit von der sie leben können haben, obwohl sie gerne eine hätten. Genau das tut sie aber nicht. Sie erfasst nämlich nicht die Menschen, die zwar arbeitslos, aber gerade arbeitsunfähig krank gemeldet sind, jene die in Fortbildungsmaßnahmen und 1€ Jobs stecken und natürlich auch nicht jene, die zwar eine Arbeit haben, aber dort so wenig verdienen, daß sie zusätzlich noch Gelder vom Amt beziehen müssen. Man kann also sehr elegant die Arbeitslosigkeit "bekämpfen", indem man einfach mal ein paar Leute in sinnlose Schulungen steckt. Oder ihnen eine unterbezahlte Arbeit aufzwingt ( eine Verhandlungsbasis oder Vertragsfreiheit haben Arbeitslose dank der Möglichkeit zur Verhängung von Sanktionen ohnehin nicht, die müssen alles annehmen ). Oder ihnen rät, sich mal für 1 oder 2 Wochen krank zu melden. Oder sie von sich aus kurzerhand als krank oder behindert einstuft. So macht eine Statistik natürlich absolut keinen Sinn.

Daher kam mir die Idee, die Arbeitslosenstatistik zu erweitern. Man müsste nichtmal was verändern, es müsste lediglich ein Wert hinzugefügt werden. Nämlich die Gesamtzahl aller auf Hartz IV angewiesenen arbeitsfähigen Personen. Man hätte dann eben nicht mehr einfach nur z.B. 4'000'000 Arbeitslose, sondern 4'000'000 Arbeitslose bei 12'000'000 Hilfsbedürftige. Das wäre doch viel aussagekräftiger. Eine Politik, unter der zwar die Zahl der Arbeitslosen um 50'000 sinkt, gleichzeitig aber -deutlich für alle sichtbar- die Zahl der Hilfsbedürftigen um 200'000 ansteigt, wäre so ohne Wenn und Aber sofort als falsch zu erkennen. Das würde eventuell auch den Politikern helfen, denn manchmal glaube ich, die lügen nicht nur uns, sondern auch sich selbst in die Tasche.

Dienstag, 18. August 2009

Kommt nur mir das so vor?

Gelegentlich habe ich das Gefühl, man hält die Zweitstimme für völlig unwichtig. Die Erststimme, ja die ist wichtig. Mit der wählt man, wer letztendlich im Bundestag herumsitzt und gelegentlich in furchtbarem Kauderwelsch von Dingen spricht, die er nicht versteht. Die Zweitstimme dagegen ist unwichtig, zweitrangig. Zweite Wahl. Da kann man sein Kreuz egal wo machen, das wirkt sich sowieso nicht aus.

Weit gefehlt, die scheinbar minderwertige Zweitstimme ist deutlich wichtiger als die an sich eher nutzlose Erststimme. Das könnte man in wenigen kurzen Sätzen erklären, wäre unser Wahlsystem nicht so unnötig kompliziert. Daher braucht man mehrere, zum Teil längere Sätze. Und selbst dann kann es falsch sein. Immerhin bin ich kein Politologe.

Mit der Erststimme wählt man direkt den Kandidaten aus seinem Wahlkreis. Wer im Wahlkreis die meisten Stimmen hat, der fährt nach Berlin. Die Hälfte der Sitze im Bundestag werden über diese Direktmandate vergeben.

Mit der Zweitstimme wählt man die Partei. Die zweite Hälfte der Bundestagssitze wird nach dem Verhältnis der erhaltenen Zweitstimmen verteilt. Auf diese Weise kann man sicherstellen, daß auch kleinere Parteien, die keine oder wenig Chancen auf ein Direktmandat haben, trotzdem im Bundestag vertreten sind. Die Zweitstimme ist also effektiv die ausschlaggebende Stimme, wenn man auch seine favorisierte Kleinpartei im Bundestag vertreten sehen möchte.

So weit, so einfach. Es gibt aber einige Sonderregeln, die die Sache herrlich kompliziert machen. Zunächst wäre da die 5% Hürde. Eine Partei, die zumindest einen Vertreter in den Bundestag schicken möchte, muß mindestens 5% der Zweitstimmen bekommen. Schafft sie das nicht, wird sie bei der Vergabe der Sitze nicht berücksichtigt. Außer, auch hier gibt es natürlich eine Ausnahme, sie hat mindestens drei Direktmandate errungen. Dann bekommt sie auch eine Anzahl an Sitzen, die dem Verhältnis der erhaltenen Zweitstimmen entspricht. Wären 200 Sitze zu vergeben, und die Partei hätte 4% der Zweitstimmen erhalten, würde sie also 8 Sitze bekommen. Mit den 3 Direktmandaten wären es also 11 Sitze.

Eine weitere Sonderregel betrifft die sogenannten Überhangmandate. Wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate erhält, als sie Sitze durch die erhaltenen Zweitstimmen bekommt, so werden die "überzähligen" Sitze zu sogenannten Überhangmandaten. Diese werden durch die Partei besetzt und erhöhen die Zahl der Abgeordneten. Gäbe es 100 Sitze und eine Partei hat 30 Direktmandate, dürfte aber aufgrund der Zweitstimmen nur 25 Sitze erhalten, so erhält die Partei trotzdem 30 Sitze und die Gesamtzahl der Sitze wird auf 105 aufgestockt. Das bietet leider Raum für allerhand taktische Spielereien, die so sicher nicht beabsichtigt waren.

Eine Änderung wäre hier dringend nötig; der Einfachheit halber sollte man die Erststimme abschaffen und die 5% Hürde auf 2% heruntersetzen, um neue Ideen und frischen Wind zuzulassen. Aber bis dahin sollten wir im Hinterkopf behalten, daß hauptsächlich die Zweitstimme zählt und nicht die Erststimme.

Sonntag, 9. August 2009

Neues Wörterbuch?

Passend zum neuen Hund suche ich schon eine ganze Weile nach einem Wörterbuch Hund-Deutsch. Scheinbar hat aber noch niemand diese Marktlücke entdeckt, und so habe ich mich direkt mal auf dieses nobelpreisträchtige Projekt gestürzt. Natürlich nur symbolisch, ich stolpere ja hier nicht durch die Wohnung. Bestenfalls gelegentlich, wenn der Chaoshund mir wieder mal direkt vor die Füße springt. Aber derzeit sitze ich, innerlich zwar springend, äußerlich ganz entspannt vor meinem tapferen Rechner und arbeite emsig an besagtem Wörterbuch. Natürlich möchte ich meinen treuen Lesern nicht vorenthalten, sich an einem kleinen Auszug hungrig zu lesen. Here we go.


Wuff: Hallo.

Wuff: Tschüss dann.

Wuff: Ich habe Hunger.

Wuff: Da ist jemand an der Tür.

Wuff: Da ist niemand an der Tür.

Wuff: Ich muss mal raus.

Wuff: Ich muss doch nicht.

Wuff: Was sucht mein Steak auf deinem Teller?


Natürlich wird das noch erweitert, aber bisher ist das schon ziemlich gut, oder?

Dienstag, 4. August 2009

Warum sagt mir das denn keiner?

Leute, ich bin schwer enttäuscht. Eben sehe ich mal spaßeshalber aus dem Fenster und was müssen meine gerstenkorngetrübten Augen sehen? Es ist schon August. Überall, der ganze Garten ist voll damit. Sogar auf der anderen Hausseite, vor der Haustür. August, soweit das Auge reicht. Der Sommer neigt sich also langsam aber sicher dem Ende zu und ich muß wieder meine pelzbesetzte Unterwäsche aus dem Handschuhfach kramen. Und niemand sagt mir was. Ehrlich, hätte man mich da nicht wenigstens mal vorwarnen können? Eine kurze Mail oder eine SMS, ganz formlos, sowas sollte doch schon drin sein, oder? Schon schlimm genug, daß ich da überhaupt nicht nach meiner Meinung gefragt werde. Aber dann einfach mit dem August anzufangen und mir das nichtmal mitzuteilen, also das geht dann doch deutlich zu weit. Wolltet ihr das ohne mich machen oder wie? Kommt, wir spielen mal August, aber der doofe Maser, den nehmen wir nicht mit. Wisst ihr was? Zur Strafe geh ich ins Kino. Und euch nehme ich nicht mit. Habt ihr nun davon.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Du zahlst nur zweimal!

Bisher dachte ich, ich hätte verstanden, worum es bei dieser Sache mit der Miete geht. Man zahlt regelmässig Geld, und im Gegenzug darf man etwas benutzen. Eine Wohnung, ein Auto, egal. Aber scheinbar kann man das nicht pauschalisieren, es gibt hier wohl sehr feine Unterschiede. Die hängen davon ab, was genau gemietet wird. Im Falle eines Autos ist das einfach. Man mietet für 2 Tage ein Auto, um nach Hamburg zu fahren. Da kann man unterwegs die Fenster öffnen, man kann Pausen einlegen, man kann noch jemanden mitnehmen. Alles egal, an der Miete ändert sich nichts. Oder eine Wohnung. Die kann man mieten, und dann rotzfrech nicht bewohnen. Oder Freunde einladen, die auch mal übers Wochenende bleiben. Die Miete bleibt gleich, egal was man macht. Solange man die Wohnung nicht abfackelt, natürlich. Dann zahlt man künftig weniger Miete, da ein ausgebrannter Dachstuhl sicher ein paar Prozente Mietminderung bringt.

Kompliziert wird es aber, wenn man Dauercamper ist. Hier muss man nämlich Miete und Kauf kombinieren. Man kauft einen Wohnwagen und mietet den Platz, auf dem der Wohnwagen steht. Grundsätzlich wäre es ja dann egal, ob man auf diesem Platz tatsächlich auch einen Wohnwagen abstellt oder nicht, ob man den eventuell abgestellten Wohnwagen regelmässig nutzt oder nicht, und ob man ihn alleine oder mit Familie und / oder Freunden nutzt. Grundsätzlich zieht im knallharten Campergewerbe nicht. Man mietet nämlich nicht einfach nur einen Stellplatz, sondern auch eine Personenzahlnutzung. Das ist "logisch", denn 2 Personen nutzen den Platz ja stärker ab als nur 1 Person. Man trampelt den Rasen doppelt so platt, erschreckt die Singvögel doppelt so stark und die Stechmücken haben auch doppelt Arbeit. Bis hierher könnte ich noch sämtliche Augen zudrücken. Man mietet den Platz für 2 Personen, übernachtet man mal mit Freunden dort, müssen die eine kleine Gebühr entrichten. Wirklich begründen kann man das natürlich nicht, denn den Mehrverbrauch an Strom und Wasser zahlt man ja sowieso. Und das nicht zu knapp, bei 0,55€ pro KW/h.

Aber jetzt wird es wirklich grotesk: Frau Beier hat mit ihrem Mann zusammen einen Stellplatz gemietet, dort einen Wohnwagen geparkt und halten sich dort gelegentlich auch mal auf. Um ihren Kindern und Enkeln eine Freude zu machen, laden sie jene ein, auch mal ein Wochenende auf dem Campingplatz zu verbringen. Fröhlich fahren also Tochter Beier, Schwiegersohn und die beiden Enkel zum Campingplatz, verbringen dort ein Wochenende und was passiert? Sie müssen zahlen. Nicht etwa eine kleine Nachgebühr für die Enkel, da der Stellplatz an sich für 2 Personen gemietet ist, sie aber mit 4 Mann angerückt sind. Nein, sie müssen die ganz normale Übernachtungsgebühr zahlen, für jeweils 2 Übernachtungen von 4 Personen. Und das, obwohl der Stellplatz bereits gemietet und bezahlt, der benutzte Wohnwagen Eigentum von Frau Beier ist.

Man kauft sich also einen Wohnwagen, mietet für 720,- € pro Jahr den passenden Stellplatz ( plus Strom und Wasser je nach Verbrauch ) und kann dann ohne weitere Gebühren im Wohnwagen seine Freizeit totschlagen. Schickt man aber seine eigenen Kinder auf den Campingplatz, dann zahlen die nochmal pro Übernachtung 2,50 € für jedes Kind und 4,10 € für jeden Erwachsenen ( erwachsen ist man ab 15 Jahren ). Natürlich zusätzlich zu dem, was man an verbrauchtem Strom und Wasser zahlt, den Duschmarken für Heißwasser und dem, was man im angeschlossenen Gastronomiebetrieb verzehrt. Wirklich verstehen kann ich das nicht, mir fällt da nur ein Wort ein: Schweinerei.

Sonntag, 26. Juli 2009

Danke für die Aufklärung.

Bisher dachte ich immer, Gegend* wäre für Alle da. Aber das stimmt wohl doch nicht, wie ich heute lesen durfte. Laut dieser Quelle hat ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes Braunschweig diesen Irrtum endlich aufgeklärt. Gegend, in Beamtendeutsch auch als "Öffentlicher Raum" bezeichnet, ist nur für den Transport da. Und zwar, ich zitiere mal "dem Transfer von Wohnung a zu Wohnung b, von Wohnung a zu Geschäft b oder von Geschäft a zu Geschäft b". Da wäre ich nie drauf gekommen, aber Sinn macht das schon irgendwie. Und dank dieser freundlichen Aufklärung wissen wir auch endlich, was in Braunschweig erlaubt, und was verboten ist. Der Besuch der Schule ist beispielsweise verboten, denn Schulen sind weder Wohnung noch Geschäft. Auch Fabriken dürfen nicht mehr besucht werden; Universitäten, Büros, Arztpraxen, Ämter, Flohmärkte, Gaststätten, Hotels, Sportveranstaltungen, Messen, Parks und Schwimmbäder sind ebenso tabu. Angeklagte freuen sich, denn sie dürfen nun weder vor Gericht erscheinen, noch ins Gefängnis. Aber wer erstattet schon Anzeige, wenn man nicht mehr zum Polizeirevier darf? Wäre sowieso sinnlos, denn die Polizisten dürfen auch nicht zum Revier, man würde also niemanden dort treffen. Warum auch, auf Streife dürfen die ja nicht mehr. Toll ist das natürlich für Falschparker. Denn die netten Strafzettelverteiler dürfen auch nicht mehr einfach so herumlaufen und das teure Kopfsteinpflaster zertrampeln.

Sie meinen, das klingt irgendwie blöd? Finde ich nicht, das ist sehr sinnvoll. Stellen sie sich doch mal vor welch ein Chaos es gegeben hätte, wären 1832 massenhaft langhaarige Chaoten in Hambach eingefallen, um dort wahllos zu feiern? Oder wenn 1989 in Leipzig plötzlich Leute an Montagabenden einfach so auf die Straße gegangen wären, einfach so? Natürlich waren diese Versammlungen damals erlaubt, denn 1832 wollten sich die etwa 30'000 Leute nicht einfach so treffen, die wollten ihre Oma besuchen, die einen Würstchenstand auf dem Hambacher Schloss hatte. Und die Leipziger wollten mal eben zum Bahnhof, Kippen holen. Daß die alle gleichzeitig auf den Gedanken gekommen sind, das war jetzt ein reiner Zufall. Ehrlich!





*Gegend ist innerhalb geschlossener Ortschafen, ausserhalb von Ortschaften spricht der Fachmann von Natur

Montag, 20. Juli 2009

Es gibt keine schlechte Werbung?

Die Sprüche kennen wir ja. Zur Genüge. Es gibt keine negative Publicity, es gibt keine schlechte Werbung. Aber stimmt das auch? Mal überlegen, vielleicht ist da nicht mehr dran als an Bauernregeln wie "Kräht der Maulwurf auf dem Mist, ändert sich 's Wetter oder bleibt wie es ist".

Nehmen wir mal eine richtig grottenschlechte Werbung von der Max Mustermann AG. Die verursacht Brechreiz beim Kunden, dürfte daher also schon wieder eine "gute", sprich erfolgreiche Werbung sein. Denn was Brechreiz auslöst, das merkt man sich. Und darum geht es ja, der Kunde soll sich z.B. die Max Mustermann AG merken. Weil man ja niemals bei Unbekannten einkauft. Aber. Genau, jetzt kommt ein Aber.

Der Kunde verbindet keine positiven Gedanken und Emotionen mit der Max Mustermann AG. Im Gegenteil. Kauft er trotzdem dort ein? Wenn nein, warum nicht? Ein guter Grund, die Max Mustermann AG wie die Pest zu meiden, wäre *Tusch* ihre Werbestrategie. Die sieht nämlich auf den Punkt gebracht, folgendermaßen aus:

Wir geben 2 Millionen € für eine Werbekampagne aus. Diese Werbekampagne soll beim Kunden Unwohlsein verurschen, damit dem Kunden die Werbekampagne und damit unser Firmenname im Gedächtnis bleibt. Die 2 Millionen € holen wir uns dann über den Verkauf zurück, die zahlt im Endeffekt der Kunde.

Klartext: Wenn ich jemanden angrinse und ihm dabei zwischen die Beine trete, dann wird er sich mein Gesicht merken. Da ich möchte, daß man sich mein Gesicht merkt, engagiere ich ein paar Schlägertypen. Die verkleide ich, damit sie so aussehen wie ich und lasse sie wahllos ihren Mitmenschen zwischen die Beine treten. Das Geld, das ich diesen Schlägern gezahlt habe, lasse ich mir dann von den Menschen zurückgeben, denen zwischen die Beine getreten wurde. Indem ich ihnen meine Waren einfach etwas teurer verkaufe.

Und jetzt wird es lustig, jetzt lege ich noch eins drauf: ich gehe einfach mal davon aus, daß meine Kunden dumm sind. Das unterstelle ich denen einfach mal. Warum? Weil ich sowas niemals machen würde, wenn ich damit rechnen müsste, daß meine Kunden dieses Prinzip verstehen und meine Firma künftig meiden. Und ich kann nur bei dummen Menschen davon ausgehen, daß sie dieses doch schon recht Prinzip durchschauen.

Jetzt stelle ich die Frage nochmal: gibt es schlechte Werbung? Ja oder nein?

Samstag, 18. Juli 2009

Arbeitsteilung?

Normalerweise finde ich Arbeitsteilung gut und sinnvoll. Aber man kann diese an sich sehr praktische Idee natürlich auch pervertieren. Indem man eine gemeinsame Aufgabe auf eine Person abwälzt, während die andere Person sich von dem Streß erholt. Den Streß hat sie natürlich nicht selbst, vielmehr verursacht sie ihn, indem sie ihren Teil der Last auf einen sowieso schon ausgelasteten Menschen abschiebt. Aber das steigert ja nur das Erholungsbedürfnis.

Es stimmt eben doch, erst in Extremsituationen lernt man Menschen richtig kennen. Egal welche Volksreden man vorher oder hinterher auch schwingen mag, wenn es kracht sieht man, wer wie reagiert. Manche springen in den Teich und retten das ertrinkende Kind, manche schubsen noch eine Oma aus dem Rollstuhl, um besser gaffen zu können. Und manche nutzen die Chance, um die anderen Badegäste zu beklauen. Aber das hat auch einen Vorteil: man bekommt massenhaft Stoff für Charakterstudien.

Dienstag, 14. Juli 2009

Im Norden nichts Neues.

Sorry Leute, heute gibt es keinen neuen Eintrag. Dafür hängt gerade privat und beruflich zu viel schief. Kurz, ich habe den Kopf nicht ansatzweise frei genug für ein paar sinnvolle Zeilen. In ein paar Tagen vielleicht...hoffentlich.

Freitag, 10. Juli 2009

Update, die 2.

Frau Müller ist zuhause. Ich bin gleich wie von der Tarantel gestochen zu ihr geflitzt, um nach meinem Paket zu fragen. Sie hat es nicht. Auch sonst keiner der Nachbarn. Ein paar Telefonate später hatte ich dann eine nette Mitarbeiterin von UPS am Hörer. Die fand das reichlich merkwürdig. Der Fahrer hatte Lieferung am Donnerstag angekündigt, das nicht eingehalten. Am Freitag lieferte er das Paket dann obwohl ich zuhause war bei den Nachbarn ab, die aber kein Paket bekommen haben. Wie auch, die waren nämlich nicht da. Eine Unterschrift existiert auch nicht, dafür aber ein stinksaurer Kunde. Sie versprach, sich darum zu kümmern, binnen einer Stunde sollte das aufgeklärt werden.

Knapp eine Stunde später kam dann auch ein Rückruf, diesmal von einer anderen netten Mitarbeiterin. Das Paket wurde bei meinem Nachbarn abgegeben, allerding snicht zuhause. Sondern an seinem Arbeitsplatz. Warum dann eingetragen wurde, daß es unter der Hausanschrift in die Privatwohnung geliefert wurde, konnte niemand beantworten. Es wusste auch niemand, wieso ein Fahrer lieber zur Firma des Nachbarn fährt, als zur Lieferanschrift. Es ist ja nicht so, daß hier ein riesiger Hund im Vorgarten wäre. Oder Tretminen im Gehweg.

Jetzt warte ich auf den Feierabend meines Nachbarn, damit ich hier endlich endlich weiterarbeiten kann. Und wehe, der hat das Paket auch nicht, dann drehe ich durch hier.

Upsdate.

Mein Paket, es ist da. Derzeit nur theoretisch, denn praktisch sehe ich es nirgendwo, aber es ist hier irgendwo in der Nähe. Hätte ich nicht mehr aus Spaß online nachgesehen, wo mein Paket derzeit rumdümpelt, ich hätte nicht gemerkt, daß es zugestellt ist. Bei mir war nämlich niemand. Dafür aber bei den Nachbarn. Natürlich, warum auch nicht. Wenn man ein Paket an den Herrn Meier liefern soll, dann gibt man das einfach bei der Frau Müller ab. Die wird sich dann schon beim Herrn Meier melden. Und klar, die Frau Müller nimmt das Paket auch an. Eigentlich komisch, denn würde der normale Briefträger ihr einen Stapel Briefe in die Hand drücken, damit sei die an die Nachbarn verteilt, na dem würde sie aber was husten!

Fail.

Sie haben es nicht geschafft. Trotz der schriftlichen Ankündigung, irgendwann am Donnerstag mein Paket anzuliefern, tauchte gestern kein UPS Bote auf. Auf meine Nachfrage per Mail kam bisher auch keine Reaktion und anrufen werde ich die bei den Preisen bestimmt nicht. Ich habe mir keine Telefonflat zugelegt, um mich dann an sogenannten Mehrwertnummern dumm und dämlich zu bezahlen.

Das bedeutet für mich, daß der gestrige Tag für die Katz war. Auf Abruf herumgesessen bis 20 Uhr und doch nichts gewesen. Heute kann ich wieder herumsitzen. Auf Abruf. Bis 20 Uhr. Falls der gnädige Herr Packerltäger doch noch irgendwann vorbeizukommen geruht. Allerdings muss ich heute auch nochmal weg. Das geht nicht anders. Mein Leben besteht nicht nur aus Freizeit, die ich mit Warten verbringen kann. Garantiert wird Godot, respektive der Paketbote, genau in diesen paar Minuten auftauchen. Und wieder abhauen. Irgendwann nächste Woche dann, werde ich knapp 35km zum Verteilerzentrum fahren müssen. Um mein Paket selbst abzuholen, weil es nicht zustellbar ist. Ich bin ja nie zuhause. Aber dann werde ich das Paket nicht mehr brauchen. Dann haben mir nämlich meine Kunden den Stinkefinger gezeigt und ihre Bestellungen storniert.

Dann habe ich mehrere Tage damit vergeudet, auf einen Ninjaboten zu warten und für etwa 7,-€ Benzin verfahren. Außerdem habe ich einen hübschen Gewinnausfall und teure Ware eingekauft, die ich jetzt doch nicht weiterverkaufen kann.

Ich bin wirklich etwas angesäuert. Ist ja auch nicht die erste Lieferung, die schiefgeht. Sonst bekomme ich meine Sachen mit der Post oder DHL. Klappt wunderbar. Mit UPS ist das jetzt die 2. Sendung, und keine kam vernünftig an. Nummer 1 wurde einfach wortlos beim Nachbarn vor die Tür gestellt, Nummer 2 ist keine Ahnung wo. 100% Fehlerquote bisher, das nenne ich mal FAIL.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Oh, wie ich es hasse.

Wirklich ich hasse es. Nicht mögen reicht mir da nicht. Worum es geht? Um, und das reimt sich dann wenigstens, ein Paket. Darauf warte ich, denn es ist ziemlich dringend. Ich brauche das Paket, um selbst ein paar Pakete zu packen, die ich dann an Kunden verschicke. Die ihrerseits auch schon warten. Am Montag ging mein Paket laut Aussage meines Lieferanten in den Versand. Am Mittwoch kam es an, leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt. 30 Minuten war niemand da, genau in diesen 30 Minuten kam der wackere Paketbote. Er hätte es so machen können wie letztes Mal, da legte er das Paket einfach unter die Holzbank vor der Tür. Vor der Tür des Nachbarn, wohlgemerkt. Diesmal warf der Paketbote einen Zettel in den Briefkasten, daß er da war. Ich aber nicht. Er kommt dann am Donnerstag nochmal, also heute. Diesen Zettel stopfte er sogar in den richtigen Briefkasten, ich bin erstaunt.

Nur mit Donnerstag wird das scheinbar nichts, der Donnerstag ist schon bald vorbei, und weit und breit nichts von einem dieser charakteristischen braunen Lieferwagen zu sehen. Hier war extra den ganzen Tag jemand auf Abruf an der Haustür, damit der arme Bote nicht wieder unverrichteter Dinge abziehen muß. Und dann taucht der Knilch einfach nicht auf. Ernsthaft, da könnte ich aus der Haut fahren. Wir hätten hier echt Besseres zu tun, als den ganzen Tag auf einen Päckchenträger zu warten. Und unsere Kunden werden auch irgendwann mal sauer, die wollen nicht ewig auf ihre Ware warten.

Die Onlineverfolgung hilft mir nicht weiter, dabei bekomme ich nur mir schon bekannte Informationen. Ein Zustellversuch gescheitert, ist weiterhin im Versand. Telefonisch könnte man vielleicht noch was erfahren, aber leider leider gibt es da nur eine ziemlich teure Servicenummer. Bis ich da aus der Warteschleife raus bin habe ich dann so viel Geld vertelefoniert, daß ich an der ganzen Sache keinen Gewinn mehr mache. Und rein aus Jux und Tollerei betreibe ich den Handel nicht, ein klein wenig Geld möchte ich schon sehen für die Arbeit die ich da mache.

Ich hasse sowas. Wirklich.

Freitag, 3. Juli 2009

Ich tu es schon wieder.

Ich wollte das nicht, aber es lässt mir doch keine Ruhe. Ich schreibe schon wieder über den Unsinn, den unsere Damen und Herren Volksvertreter von sich geben. Ja, ich weiß. Ich wollte über meine Schreiberei erzählen, über die Freuden, Nöte und Sorgen eines vom Erfolg verhöhnten Autors. Gut, verhöhnt trifft es derzeit nicht, ein paar gute Kritiken habe ich ja doch wegstecken dürfen. Aber ich sitze schon wieder am virtuellen Stammtisch.

Warum auch nicht, es geht ja schließlich um Datenschutz, Urheberrechte, Freiheit und das Internet. Dinge, die mich etwas angehen. Dinge, mit denen ich zum Teil meine belegten Brötchen verdiene. Also darf ich auch mal über faktenresistente Politkasper meckern, das gehört dann zur Kategorie Alltagssorgen.

Man stelle sich vor, ein Land. Es ist ein schönes Land, denn alles ist genauestens geregelt und was erlaubt und was verboten ist, steht niedergeschrieben ind dicken Büchern. Die Menschen sind fröhlich und gebildet, verrichten ihr Tagwerk und gehen hernach daran, allerlei gute, nützliche oder zumindest spaßige Dinge zu tun.

-Jugendliche kaufen sich Schallplatten, kopieren die Musik auf handlichere Kassetten und hören diese unterwegs und auf Parties. Niemand stört sich daran.

-Musiklehrer kopieren Noten und Liedtexte, verteilen sie an ihre Schüler und singen dann mit ihnen gemeinsam. Niemand stört sich daran.

-Studenten drücken ihre hohe Bildung aus, indem sie ab und zu weise Männer zitieren. Niemand stört sich daran.

-Stammtischbrüder treffen sich regelmässig in ihrem Lieblingswirtshaus und schwadronieren über Sport, Politik, die Wirtschaft und allerhand sonstige Themen. Niemand stört sich daran.

-Kinder schnallen sich Spielzeugrevolver um und jagen einander über Stock und Stein. Niemand stört sich daran.

-Menschen verkaufen ihren alten Plunder auf dem Flohmarkt, ganz ohne Gewerbescheine oder Steuerbescheinigungen. Niemand stört sich daran.

-Menschen gehen über die Straße mit nichts als ihrem Gesicht dabei. Niemand kann ein Jahr später sagen, wer genau wann wo herumspaziert ist. Niemand stört sich daran.

-Menschen dürfen einfach so verkünden, daß ihnen das Wetter gefällt. Niemand stört sich daran.


Nun stelle man sich vor, ein anderes Land. Jedoch ist dies kein schönes Land, denn nichts ist geregelt. Es gibt keine Gesetze, jeder macht was ihm gerade einfällt und allerorten herrscht die blanke Anarchie.

-Jugendliche kaufen sich CDs, kopieren die Musik auf ihre Computer und hören sie unterwegs oder unterlegen ihre Homepage damit. Sie werden angezeigt, da sie Musik nicht kopieren dürfen, öffentlich vorführen schon dreimal nicht. Man stört sich daran.

-Musiklehrer stellen Noten und Liedtexte auf ihre Homepage, damit ihre Besucher die Lieder zuhause singen können. Sie werden angezeigt wegen Verstoß gegen das Urheberrecht. Man stört sich daran.

-Studenten drücken ihre hohe Bildung aus, indem sie in ihren Blogs ab und zu weise Männer zitieren. Sie werden abgemahnt, da sie gegen das Urheberrecht verstoßen. Man stört sich daran.

-Internetnutzer treffen sich in Foren und schwadronieren über Politik, Sport, die Wirtschaft und allerhand sonstige Themen. Die Forenbetreiber werden abgemahnt, wenn einer der Nutzer eine falsche Meinung hatte oder versehentlich jemanden zitiert hat. Man stört sich daran.

-Jugendliche schnallen sich ihre Mäuse um und jagen einander über virtuelle Stöcke und Steine. Man verbietet ihre Treffen und verunglimpft sie als Killerspieler, Nachwuchsamokläufer und Möchtegernterroristen. Man stört sich daran.

-Menschen verkaufen ihren alten Plunder bei ebay. Sie werden abgemahnt, da sie keine wasserdichte AGB haben und man ihnen einfach mal unterstellt, sie würden das gewerblich in der Größenordnung eines internationalen Konzerns betreiben. Man stört sich daran.

-Menschen bewegen sich durchs Internet. Ihre Daten werden gespeichert, damit man später auch genau nachvollziehen kann, wer wann wo gewesen ist und was er da getan hat.

-Menschen dürfen eine Homepage erstellen. Sie dürfen dort auch gerne verkünden, daß ihnen das Wetter gefällt. Solange diese Menschen auf ihrer Homepage ein Impressum haben, aus dem jeder Psychopath in 2 Minuten den Namen, die komplette Anschrift, Telefonnummer, Kontonummer, Blutgruppe, Konfektionsgröße und Geburtsdatum erfahren kann, ist das erlaubt. Wenn nicht, werden sie abgemahnt. Man stört sich daan.



Jetzt mal ganz unter uns. Mir scheint fast, nirgendwo bekommt man so leicht so teuren Ärger mit unserem Paragrafendschungel, als im Internet. Wer da noch das Internet als rechtsfreien Raum bezeichnet, der hat wohl ganz vergessen, sich vorher zu informieren. Oder er ist dumm. Oder er lügt. Oder alles zusammen.

Freitag, 26. Juni 2009

Wie war das mit der eigenen Tür?

Wenn ich sowas lese, dann kann ich nur sehr schwer den sogenannten Headdesk Reflex unterdrücken. Ich lasse das mal unkommentiert, mir fehlen schlicht die Worte.

Dienstag, 23. Juni 2009

Aufgeschnapptes.

Manchmal schnappt man ja nebenher etwas auf und fragt sich, ob man da gerade richtig gehört hat. Mein aufgeschnappter Spruch des Tages:

Tod dem Waldsterben!

Da fragt man sich doch...oder lieber doch nicht?

Samstag, 20. Juni 2009

Ah, da darf ich drüber bloggen.

Ich wollte ja nicht mehr über fortschrittsresistente Politiker, den erneuten Mißbrauch mißbrauchter Kinder und die Mauer2.0 schreiben. Sondern eher über kreative Dinge, am besten über meine kreativen Dinge. Ideen, Arbeiten, Freud und Leid beim Schreiben. Aber über Musik darf ich. Auch über moderne Musik, die man sogar ganz legal gratis runterladen darf. Zumindet solange die entsprechende Homepage noch erreichbar ist. Neuerdings kann man sich ja nicht mehr unbedingt sicher sein, trotz richtig eingetippter und völlig harmlos klingender URL nicht plötzlich gegen ein die Maschen eines Netzfilters zu donnern. Darum bin ich so frei, das Video auch hier einzubetten. Ist natürlich die Frage, ob das Video lange bei Youtube bleibt, ich würde fast damit rechnen, daß es unter fadenscheinigen Begründungen wieder gelöscht wird.




Ob und welche Probleme es mit diesem Video in Zukunft noch geben wird, interessiert mich jetzt schon. Wird man es bei Youtube wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung löschen, obwohl der Urheber es zum freien Download anbietet? Warum darf der Urheber es nicht einfach so zum freien Download anbieten, sondern muss einen Umweg gehen, mit Hinweis auf Probleme mit der GEMA? Gehen die Rechte einer Gesellschaft, die eigentlich die Rechte des Urhebers vertreten soll über die Rechte des Urhebers? Darf ich eigentlich eigene Texte hier posten? Ganz kostenlos? Oder muss ich da auch eine Gebühr für zahlen? Gelegentlich beschleicht mich das Gefühl, das Internet ist kein rechtsfreier, dafür aber unser Paragraphendschungel ein reichlich sinnfreier Raum. Verstehen tu ich ihn jedenfalls schon lange nicht mehr.

Freitag, 19. Juni 2009

10 Tage Pause.

Mein letzter Eintrag ist jetzt 10 Tage her, und ich habe immer noch kein Patentrezept gegen meine Schreibblockade gefunden. Aber das hatte ich auch nicht erwartet. Beruflich ging es dank einiger sich überschneidender und viel zu kurzfristig geplanter Projekte drunter und drüber ( aber lustig war es schon ) , dem Schwiegervater geht es nach wie vor schlecht und überhaupt. Und außerdem.

Aber, ich habe mich immerhin dazu aufraffen können, mal eine meiner Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Keine Angst, das kostet nichts. Bei BookRix kann man kurze, aber natürlich auch lange Geschichten gratis veröffentlichen und ebenso gratis lesen. Natürlich hätte ich die Geschichte auch einfach in mein Blog packen können. Oder eine Domain dafür registrieren können. Aber mir gefiel die nette Umblätteranimation und die Möglichkeit, auch gleich ein nettes Buchcover zu basteln. Außerdem treiben sich dort haufenweise zum Teil sehr begabte Autoren herum, die einfach nur aus Spaß an der Freude schreiben. Stelle ich dort etwas ein, stoße ich fast zwangsläufig auf ein paar gute Geschichten und erleichtere es diesen Autoren, auf meine Geschichte zu stoßen. Ich glaube, ich benutze diese Plattform in Zukunft öfter mal. Geld lässt sich da natürlich nicht verdienen, aber wenn man sich immer nur am Geld orientiert, verliert man leicht mal das aus den Augen, was wirklich wichtig ist: man selbst zu sein und dabei gelegentlich seinen Spaß zu haben.

Was ist noch passiert in den 10 Tagen? Wie nicht anders zu erwarten, wurde mit verblüffender Mehrheit für eine Internetzensur gestimmt, was schert den einfachen Volksvertreter schon die Meinung von ein paar Petenten, was scheren ihn die Erklärungen von Experten, was scheren ihn die entsetzten Aussagen instrumentalisierter Opfer? Richtig, nichts. Aber genug davon, hier will ich mich nicht über Sinn und Unsinn von Entscheidungen auslassen, die in Berlin oder anderswo am Volk und aller Vernunft vorbei beschlossen werden. Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein. Und zwar kreativ.

Und da ich nicht nur textatorisch sondern auch optographisch kreativ bin, habe ich beides kombiniert und einen neuen Avatar für meinen Twitteraccount gebastelt. Eine Kombination aus Text und Graphik, meinen beiden Steckenpferden. Ich nenne ihn den Kompetenz-Protestavatar und wer möchte, der darf ihn natürlich auch gerne für sich nutzen. Wirklich neu ist die Idee ohnehin nicht, fast alles wird ja mehrfach erfunden, ganz unabhängig voneinander.


Montag, 8. Juni 2009

Kann man Musen auch einkochen?

Nein, sie gehen nicht fremd, nicht wirklich. Hin und wieder knutschen die Musen schon noch wild mit mir herum, aber trotzdem bringe ich nichts zu Papier. Beziehungsweise zu Flüssigkristall, ich habe den Gänsekiel ja nun auch schon vor geraumer Zeit gegen einen modernen Rechenknecht eingetauscht. Aber es will und will nicht. Würde ich nicht hin und wieder mit meinen Graphikprogrammen herumpinseln, würde ich überhaupt nichts auf die Ketten bringen, was mit Kreativität zu tun hat. Da fällt mir ein, ich brauche mal wieder ein neues Wallpaper.

Aber zurück zum Thema, meiner Schreiberei. Besser gesagt, ihrer Abwesenheit. Ich mache mal eine innere Bestandsaufnahme, mal sehen ob man die Sache irgendwie einkreisen kann.

-) Ideen: daran mangelt es nicht. Mir fällt eigentlich so viel Unsinn ein, da sollte ich kaum mit dem Abtippen nachkommen. Von der Seite aus ist alles in Ordnung. Mal abgesehen davon, daß ich am liebsten jede meiner Ideen sofort umgesetzt sehen will, am liebsten schon vorgestern.

-) Zeit: manchmal knapp, aber im Großen und Ganzen reicht die aus. Ein paar Stunden nach Feierabend könnte ich eigentlich jeden Tag abzwacken, großartige gesellschaftliche Verpflichtungen hat man als Vereinsabstinenzler ja nicht. Ich bastle zwar hin und wieder mit einer für mich wirklich erstaunlichen Geduld an einem Fantasyprojekt, aber das nimmt auch nicht so viel Zeit in Anspruch, ein paar Stunden im Monat, mehr ist das nicht. Hier ist auch alles im grünen Bereich.

-) Lust: oh...da geht der Ärger los. Es ist nicht so, daß ich keine Lust hätte. Wenn es läuft, schreibe ich gern. Aber dazu muss ich in der passenden Stimmung sein. Und an der hapert es derzeit massiv. Das liegt einerseits natürlich daran, daß wir derzeit einen schweren Krankheitsfall in der Familie haben, sowas schlägt aufs Gemüt. Auch daß mein Vertrag bald ausläuft und ich nicht weiß, wie es in ein paar Monaten jobmässig aussieht, stört da. Ständig negative Gedanken sind nicht gut. Besonders bei mir, wo schon Kleinigkeiten reichen. Ernsthaft, wenn ich im Bad bin, jemand ruft an und ich flitze wie von der Tarantel gestochen zum Telefon um gerade noch mitzubekommen, wie der Anrufer auflegt, da ist der Tag für mich gelaufen. Nicht, daß ich mich darüber besonders lange oder intensiv ärgern würde, aber in Schreibstimmung komme ich an dem Tag nicht mehr. Das ist ein heftiges Problem.

-) Ruhe: die hätte ich grundsätzlich schon. Aber ich brauche eine besondere Ruhe. Hier bin ich ein wirklich schwieriger Mensch, da ich je nach Tätigkeit völlig unterschiedlich mit Störungen und Publikum umgehe. Während ich zeichne, mag ich kleinere Störungen. Ich kann sofort meine Fortschritte zeigen, am liebsten hätte ich da permanent jemanden, der mir über die Schulter sieht. Wenn's geht mit andächtigem Staunen, ohne geht aber auch. So ein Graphiktalent bin ich nun auch wieder nicht. Aber wenn ich schreibe, dann bekomme ich Fußpilz, wenn nur jemand in die Nähe meines Monitors kommt. Erstens bringt er mich aus dem Fluß, und zweitens könnte er sehen, was ich bisher geschrieben habe. Das kann ich aber auf den Tod nicht ausstehen, Texte von mir dürfen nur dann gelesen werden, wenn sie zumindest als Abschnitte fertig sind. Rohfassungen sind absolut tabu für meine Umwelt. Ganz schlimm ist, wenn man mir während der Tipperei über die Schulter sieht. Da könnte ich ausrasten. Selbst bei meiner Jane, die sich wirklich mit mir freut, wenn die Buchstaben aus der Tastatur purzeln und die mich kennt wie ihre Handtasche. Nur besser, welche Frau findet sich schon in ihrer Handtasche zurecht? Das ist wirklich ein arges Problem, ich kann mich ja schlecht in einen Tresor einsperren, oder?

-) Perfektionismus: sicher, niemand will Schrott abliefern. Von ein paar Leuten mal abgesehen, denen es nur um Profit geht. Oder die einfach nur sehen wollen, daß zusammengestammelte Textfragmente von beeindruckender Sinnlosigkeit irgendwo veröffentlicht sind und theoretisch von irgendwem quergelesen werden könnten. Bei mir ist es anders, ich bin was meine Texte angeht ein Perfektionist. Was soweit geht, daß ich eine gute Idee habe, sie weiter ausarbeite, schreibe und mich irgendwann an ein paar Formulierungen stoße. Oder einem holperigen Übergang zwischen zwei Kapiteln. Dann fange ich an zu feilen, bis mir der Text nicht mehr organisch vorkommt. Er ist nicht mehr wie aus einem Stück gegossen, sondern wirkt zumindest auf mich wie ein gewaltsam zusammengekleistertes Puzzle. Natürlich gefällt mir dann der komplette Text nicht mehr und die an sich gute Idee verfolge ich auch nicht weiter. Weil ich schon zuviel Zeit an sie vergeudet habe, weil sie "besudelt" ist durch den ersten Text, an dem vielleicht ein oder zwei Sätze nicht ganz so toll waren. Das ist ein richtig böses Problem.

Die Frage ist nur, was mache ich dagegen? Was machen andere? Haben die solche Probleme nicht? Oder haben sie eine Lösung dafür gefunden? Lieber Leser, was machst du in so einem Fall?

Mittwoch, 3. Juni 2009

Ein Spiel für lange Winterabende.

Gerade entdeckt, die neue Suchmaschine "BING" von Microsoft. Noch in der Betaphase, besticht die Engine eher durch ihre unfreiwillige Komik, denn durch ihre Qualität. Präzise gesagt ist es die -nicht abschaltbare- Zensurfunktion, die jederzeit für einen Lacher gut ist und durchaus auch als Gesellschaftsspiel taugt. Gefiltert werden nämlich allerlei Suchbegriffe, die möglicherweise zu sexuell eindeutigen Inhalten führen könnten. Begriffe, die zu Inhalten voller Gewalt, Mord, Totschlag und sonstigen Lustigkeiten führen, werden natürlich nicht gefiltert. Bekanntlich ist ja ein nackter Hintern schlimmer als ein bombardiertes Dorf.

Ich mache mir nun den Spaß an sich harmlose, aber eben auch doppeldeutige Begriffe auf ihre Versautheit hin abzuklopfen. Wie früher das allseits beliebte Bullshit-Bingo, sehe ich im Bingshit-Bingo eine echte Möglichkeit, auf amüsante Weise etwas Zeit totzuschlagen. Nein, ich möchte keine Begriffe verraten, damit würde ich ja meinen Mitspielern den Spaß verderben. Vielleicht legt ja bald mal jemand eine Liste an, wie ich die Internetgemeinde kenne, kann das nicht mehr lange dauern.

Samstag, 30. Mai 2009

Tugendhafte Pflanzen?

Im Garten hat sich vor geraumer Zeit eine Horde von Pfingstrosen zu einer unangemeldeten Versammlung zusammengefunden. An sich hätte man diese Versammlung ja sprengen und die potentiellen Gefährder einsperren, mindestens aber massiv überwachen müssen. Wir haben uns allerdings ganz undeutsch dafür entschieden, die Blumen einfach in Ruhe zu lassen. Sieht ja nicht übel aus. Dummerweise sind das urdeutsche Blumen, die noch sehr viel Wert auf die urdeutsche Tugend der Pünktlichkeit legen...

...pünktlich zum Pfingstwochenende ist nun auch das letzte Blütenblatt abgefallen und die Rosen bieten ein jämmerlichs Bild. In Zukunft kaufe ich nur noch Pflanzen aus Frankreich, da weiß man eine gewisse Unpünktlichkeit wenigstens noch zu schätzen. Die muss ich dann nur regelmäßig gießen, Franzosen streiken ja auch gerne mal, wenn man sie schlecht behandelt. Das ist wieder der Vorteil an deutschen Pflanzen, mit denen kann man umspringen wie man will; die halten brav ihr Mundwerk und spuren. Und in Reih und Glied wachsen sie auch. Ob man da eine Kreuzung züchten kann?

Dienstag, 26. Mai 2009

Donars Wetter

Nicht nur der Wetterbericht kündigte für heute Regen und Gewitter an, das "schlechte" Wetter kündige sich auch selbst an. Heute früh schon, bevor ich mich auf den Weg zu meiner Arbeit machte, setzte ein kurzer, aber heftiger Sommerregen ein. Bei gleichzeitig strahlendem Sonnenschein. Bisher blieb das zwar das einzige Regenintermezzo für heute, aber langsam baute sich doch immer mehr eine Gewitterstimmung auf. Zunehmend drückende Schwüle, immer heftigere spontane Böen, nach und nach zog der Wettergott die Schraube immer fester an. Nun sitze ich hier und warte auf das befreiende Getöse. Selbst die sonst sehr lebhaften Vögel wagen kaum, einen Laut von sich zu geben. Dieser Wettergott sollte Drehbücher schreiben, der versteht sein Handwerk.

Aber ich sitze natürlich nicht hier wie das Kaninchen vor der Schlange und starre hypnotisiert aus dem Fenster, ich nutze die Zeit eher für ein paar weitere Experimente mit Linux. Dank Wubi konnte ich mir ohne grösseren Aufwand Ubuntu auf meinen sonst an XP gewohnten Rechner aufspielen und ich muss sagen, es gefällt mir mit jedem Tag besser. Allein schon die vielseitig gestaltbare Benutzeroberfläche kann ein Spielkalb wie mich tagelang in ihren Bann ziehen. Natürlich wird es einige dieser netten Features bald auf unter Windows geben; einige Ideen wurden ja schon beim für mich hoffentlich noch lange vermeidbaren Vista implementiert. Hätte ich nicht etliche Programme, die sich ohne Windows und .NET Framework nicht rühren, dann würde ich ernsthaft einen kompletten Umstieg in Erwägung ziehen. Aber so ist es auch ganz praktisch, Windows für Spielereien ( und Arbeit, die mit Spielereien zusammenhängt - Scripten kann man kaum als Spiel bezeichnen, selbst wenn es Spaß macht ) und Linux für Graphik- und Textarbeiten. Und Spielereien mit der schicken Benutzeroberfläche. Ich liebe es, meine Panels aus- und wieder einzublenden :-D

Das Gewitter lässt immer noch auf sich warten. Sind Tanngnjostr und Tanngrisnir mit dem Wagen durchgegangen? Wurde Mjölnir wieder geklaut? Oder warum rumpelt und kracht es draussen noch nicht?

Donnerstag, 21. Mai 2009

Was macht ein Dichter?

Genau, er dichtet. Und was dichtet er? Natürlich die Fugen im Badezimmer. Mit Silikon, speziell für Badezimmer gibt es da ein Sanitärsilikon. Das ist mit Mittelchen gegen Schimmel, Algen und was weiß ich noch alles versetzt und stinkt dementsprechend zünftig nach Chemie. Die gesamte Wohnung ist durchsetzt mit diesem dezenten Giftaroma, ich hoffe das lässt irgendwann wieder nach. Sonst muss ich das künftig übertünchen mit Schwefelgeruch oder einer offen aufgestellen Kanne voller Chlor. Wäre beides nicht zwingend nach meinem Geschmack.

Natürlich gab es auch, der Statistik entsprechend, gleich den zugehörigen Unfall. Nein, ich habe kein Silikon ins Auge bekommen. Beim Abkleben der zu dollybustierenden Fugen stand ich unter Anderem auch in der Duschwanne, wodurch die Sohlen meiner Hütenschuhe ein klein wenig feucht wurden. Feuchte Sohlen plus glatte Fliesen ergab dann einige Sekunden später eine filmreife Rutschpartie mit anschliessendem Spagat, der allerdings weder filmreif noch freiwillig war. Aber lehrreich war er, denn endlich habe ich herausgefunden, wieso der Boden im Badezimmer knapp 5 Millimeter tiefer ist als im Flur, und wieso der Übergang als schroffe Kante ausgeführt wurde. Das dient dem Zweck, eventuelle Rutschpartien mit anschliessendem Spagat vor dem Schrank im Flur zu stoppen. Leider, indem der Rutschende genau mit dem Zehennagel frontal gegen die Kante rutscht. Was entsprechend schmerzhaft ist und zu weder film- noch druckreifen Verwünschungen führt. Nebeneffekt ist, dass man von da ab leicht geladen ist und den ganzen Kram am liebsten in die nächstbeste Tonne kloppen würde.

Die Fugen sehen trotzdem ganz passabel aus, auch dank der Hilfe meiner Jane. Morgen kommt der Rest dran, man kann ja nicht alle Fugen gleichzeitig bekleistern, irgendwo muss man auch duschen können und das Silikon sollte mindestens einen Tag Ruhe haben. Und danach kommt der schöne Teil der Feiertage, wir saugen mal den Staub aus dem Auto. Den Kotflügel müsste ich auch mal abschmirgeln und überlackieren, aber finde mal einer passenden Lack in den hiesigen Baumärkten.

Sonntag, 17. Mai 2009

Ich gebe es auf.

Das Internet weigert sich immer noch, mit brauchbaren Infos zur Geschichte Goslars herauszurücken. So langsam habe ich den Verdacht, Goslar wurde erst so um 1960 herum gegründet und war nur als Filmkulisse gedacht, wurde dann aber von den für den Film engagierten Statisten einfach mal besiedelt. Bleibt mir also nichts anderes übrig, als mir selbst auszudenken wie das mal ausgesehen haben könnte. Schlimmer als das in den Alpen angesiedelte Worms von Harald Reinl kann es ja kaum werden. Und historisch korrekt soll es auch nicht werden, es soll mir ja nur eine Orientierung sein, eine Art Anschauungsobjekt. Mir hilft das ziemlich, um mich in die Stimmung der Geschichte reinzuversetzen. Enge Gassen aus der Nähe zu sehen ist eben besser, als sie sich nur ungefähr auszudenken. Ganz gut ist auch Baldur's Gate, mal eine Wanderung entlang der Schwertküste bringt mich in Stimmung. Auch wenn die KI von Baldur's Gate eher eine "Künstliche Blödheit" ist und man sich schon ärgert, wenn ein Charakter vom Blitz erschlagen wird weil es schon wieder gewittert.
Gibt es eigentlich auch geschichtliche Infos über Wernigerode, Bad Harzburg oder Herzberg? Das ist doch auch alles ziemlich alt, oder? Also alt im Vergleich zu mir.

Montag, 11. Mai 2009

Geschichtslücke?

Es ist merkwürdig. Über die Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, weiß ich eine ganze Menge. Wann sie zuerst urkundlich erwähnt wurde ( 795; es gibt aber Funde, die auf eine deutlich frühere Besiedlung schließen lassen ), wie sie damals hieß, wie sie zwischendurch hieß, wann Großbrände sie heimgesucht haben und sie daraufhin von sämtlichen Abgaben befreit wurde, wann die Burg gebaut, umgebaut, zum Schloss umgebaut und verkauft wurde, an welcher Stelle eine ansässige Räuberbande einen ziemlich spektakulären Postkutschenraub durchgeführt hat und allerlei solche Kleinigkeiten.

Über das Dorf, in das ich dann später umgezogen bin, weiß ich auch noch so einige Dinge. Welcher Herzog warum aus welchen Gebieten Bergleute mit mehr oder minder leeren Versprechungen anlockte, welches Haus ursprünglich welchem Zweck diente und wieso das Kaff sich so schimpft, wie...nun, wie es sich eben schimpft.

Über die Stadt, in der ich derzeit indirekt wohne, habe ich auch ein paar bruchstückhafte Informationen. Ich weiß, daß hier irgendwo mal eine Burg war, deren Standort aber niemand mehr kennt. Daß die Stadt aus zwei Siedlungen zusammengewachsen ist, daß sie ursprünglich anders hieß als heute, woher dieser Name kam und, ganz wichtig, daß sich in dieser Stadt schon seit Alters her Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen. Ernsthaft, das ist wirklich peinlich. Hier ist so wenig los, daß an jedem dritten Haus ein Schild hängt mit einer Aufschrift wie "Hier lebte der weltberühmte Mundharmoniker Karl Ranseier von 1924 bis 1925". Man möchte weinen. Wie verzweifelt man nach berühmten Sönen und Töchtern der Stadt sucht, jede halbwegs bekannte Person, die in der Nähe mal Urlaub gemacht oder einen Schwipschwager besucht hat zum Ehrenbürger erklärt und unterm Strich doch eine wirkliche Berühmtheit hat, deren Erfolg allerdings erst kam, als sie die Stadt verlassen hatte. Das rührt einen zu Tränen des Mitleids.

Aber wirklich schrecklich ist, kaum zu glauben, Goslar. Mir schwelt seit längerem -nicht nur- eine Idee für einen Fantasyroman im Hinterkopf herum, der sich zumindest zum Teil in einem Land abspielen soll, für das ich gerne meine derzeitige Heimat als Vorlage mißbrauchen würde. Wenn die Gegend sonst schon zu nichts gut ist, kann ich ja wenigstens Ideen klauen. Aber soll man es glauben? Den halben Tag lang habe ich im Internet nach goslarer Stadtgeschichte gesucht und weniger verwertbares Material gefunden, als ich in zwei oder drei Minuten über Kleinkleckersdorf im Sauerland zusammen hätte. Eine der ehemals reichsten deutschen Städte, eine Hansestadt ( jawoll! ) mit der angeblich impostantesten Kaiserpfalz überhaupt, unter den Nazis die Reichsbauernstadt und was findet man? Nichts. Ich weiß nichtmal, woher der Name Goslar kommt, was er bedeuten soll, und ob man das im Jahre 1130 nicht eventuell ein klein wenig anders schrieb. Also das finde ich doch schon sehr merkwürdig.

Ich sehe es schon kommen, ich muss mich doch erstmal die Horrorgeschichte setzen, für die habe ich schon einen fertigen Handlungsort und derzeit steht mir der Sinn auch eher nach Blut, Eingeweiden und herumspritzendem Gehirn. Ich habe nur absolut keine Ahnung, wieso der Held dorthin gehen sollte. Vielleicht fällt ja hier jemandem etwas dazu ein? Was könnte einen Webdesigner dazu bewegen, in einen abgelegenen und heruntergekommenen Luftkurort mit bleiverseuchtem Boden zu ziehen? Oder soll ich ganz profan den jungen Arzt nehmen, der eine Praxis auf dem Land übernimmt? Da wären dann auch gleich die umherfliegenden Körperteile garantiert. Fragen über Fragen.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Yes? We can?

Obwohl es die letzten Tage doch sehr ruhig wurde um die geplante Internetzensur und damit auch zumindest in Kauf genommene Kriminalisierung unbedarfter Surfer, tut sich doch noch etwas. Zwar wurden die empörten Aufschreie in Blogs und Newslettern leiser, doch jemand hat sich die Mühe gemacht, die Mittel unserer Demokratie zu nutzen. Bis zum 16.06.2009 läuft eine Petition gegen das -gelinde gesagt- umstrittene Vorhaben, über dessen Für und Wider ich mich hier nicht auslassen möchte. Das wurde an anderen Stellen bereits ausführlich getan, und immer gab es sehr viel Wider, aber fast kein Für. Der geneigte Surfer möge sich hier seine eigene Meinung bilden. Das ist ja ( noch ) erlaubt.
Ich möchte nun keine Werbung machen, weder für noch gegen diese Petition, aber darauf hinweisen sollte man schon. Vielleicht schaffen wir es ja doch mal, dass die Demokratie auch beim Volk ankommt, und sich nicht ausschließlich in der "Chefetage" abspielt, während das Volk zwar Logenplätze zahlt, aber doch nur ein Zaungast ist. Übrigens bin ich heute noch auf dieses und jenes gestossen, was man sich durchaus auch mal durch den Kopf gehen lassen könnte.

So, und nun reicht es mir aber mit dem Politkram. Ich bin Schreiberling, verdammt. Ein Künstler, eine zarte Literatenseele. Ich sollte an sich nicht reimenden Versen feilen, meine wirren Gedanken in noch wirrere Geschichten packen, und nicht mit geschwollener Ader über unausgegorene Gesetze und deplatzierte Entscheidungsträger schwadronieren.

Montag, 4. Mai 2009

Nepper, Schlepper, Mähdrescher.

Ich mag Besuch. Sofern er nett ist, nicht lange bleibt und seine eigene Verpflegung mitbringt, lasse ich mir das gerne mal gefallen. Wenn es sein muss, auch mehrmals jährlich. Aber ich hasse Besuch, der nichts taugt. Leute, die sich nur in der Tür geirrt haben, die Geld von mir wollen oder vorhaben, mich von den merkwürdigen Ansichten noch merkwürdigerer Sekten zu überzeugen. Da wünsche ich mir texanische Verhältnisse. Betrete mein Grundstück, und ich greife zum Colt. Oder der Winchester. Fremder, auf diesem Rasen ist nicht genug Platz für uns beide, also lauf ganz schnell wieder weg.

Heute war wieder Besuchstag; überraschenderweise war ich allerdings nicht zuhause. Da kann man ja auch nicht mit rechnen, dass jemand am Montag um 10 Uhr in der Früh arbeitet, anstatt zuhause auf dem Sofa zu sitzen. Auch nicht, wenn man gleich zu zweit anrückt und Sturm klingelt, bis sich der Flughafen nebenan über den Lärm beschwert. Zum Glück wohne ich nicht ganz alleine, und so konnte sich meine Jane ( ich nix Tarzan...ich Mr. Stringer ) bis zur Tür begeben, um sie dann aber lieber nicht zu öffnen. Der Beschreibung nach, die sie mir kurz darauf zur Arbeit morste, standen da der Dorftrottel und sein Gehilfe vor der Tür. Oder King und Kong. Noch bevor sie die Tür überhaupt öffnen konnte, lamentierte King, der Wortführer, gleich los, er müsse unbedingt mit mir sprechen, jetzt sofort, oder lieber noch gestern. Angemeldet war er nicht, er sagte auch nicht, wer er ist und worum es geht. Auf den dezenten Hinweis hin, dass ich überhaupt nicht da bin, fragte er dann nach, ob ich nebenan wohne. Klar. Unter der Woche zu normalen Bürozeiten nicht daheim -> wohnt nebenan.

Sämtliche Nachfragen, wer er denn nun eigentlich sei, worum es geht und ob sie mir etwas ausrichten könne ignorierend, stapfte er dann mit seinem Hilfsheini von dannen. Er käme dann später mal wieder. Morgen oder so. Recht ist mir das nicht. Und geheuer auch nicht, üblicherweise stellt man sich schon vor. Sicherheitshalber habe ich dann mal bei der Polizei angerufen, möglicherweise sind ja gerade wieder irgendwelche Trickbetrüger unterwegs. Davon wusste der Beamte zwar nichts, aber er wusste sicher, dass die beiden Orgelpfeifen schonmal nicht von der Polizei waren. Hätte mich auch stark gewundert, wenn doch. Aber er hatte noch ein paar gute Tips auf Lager. Nennt jemand seinen Namen nicht, bleibt die Tür zu und es hagelt sofort ein Hausverbot. Wenn er nervt oder darauf drängt, reingelassen zu werden oder gar mit irgendwelchen zusammenphantasierten Sonderrechten droht, Hausverbot und Anruf im Revier, wir kommen gern mal rum, dafür sind wir doch da.

Na, ich bin ja mal gespannt, ob diese Scherzkekse morgen wirklich nochmal anrücken, oder ob sie die Haustür heute nur zufällig gefunden haben. Aber verdammt, es lässt mir keine Ruhe, wer diese Kerle denn nun eigentlich waren. Allein dafür gehören beide eigentlich schon geteert und gefedert. Verderben mir einfach den Tag, solche Rüpel. Die Nummer vom Polizeirevier habe ich jedenfalls im Handy gespeichert, und sobald ich eine Wireless Webcam finde, schraub ich das Teil neben die Haustür.