Donnerstag, 30. September 2010

Da könnte einem der Kragen platzen.

 

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich etwas dazu schreibe. Wirklich lange, denn eigentlich wollte ich mich hier zu solchen Themen nicht äußern. Jetzt habe ich entschieden, dass ich es doch nochmal tue. Ja, es geht um die Neuberechnung des Regelsatzes. ALG II, Hartz IV, nennt es wie ihr wollt. Mir egal. Es geht mir allerdings nicht um die sogenannte Neuberechnung oder um die Erhöhung um 5 Euro, sondern um die Kommentare dazu. Genauer gesagt, um die Kommentare zu den Kommentaren dazu.

Eins vorweg, ich beziehe kein ALG II. Ich habe eine Arbeit und verdiene mir mein bisschen Geld selbst. Nebenher bin ich noch selbständig und verdiene mir da noch einige wenige Euros dazu.  Ich bin also keiner dieser “Faulenzer, die immer nur jammern”. Nur, falls jemand aus dem Reflex des getroffenen Hundes heraus in diese Richtung zu kläffen gedenkt.

Worum es geht? Ganz einfach. Um diese ganzen unsäglich dummen Kommentare, die man in den letzten Tagen lesen muss. Selbst scheinbar intelligente Menschen gleiten auf unterstes Stammtischniveau ab. Wenn den Faulenzern das Hartz IV nich’ reicht, denn sollen die sich halt ‘nen Job suchen. Janz einfach, denn liegen sie nich mehr uns auffe Tasche und ham mehr Geld noch dabei.

Ehrlich, bei soviel gebündelter Blödheit könnte ich schreiend Brückenpfeiler umtreten. Glaubt denn hier wirklich jemand, also ernsthaft, dass nicht mindestens 80% der Hatz IV Empfänger sofort und mit Kusshand zugreifen würden, wenn sie eine anständige Arbeit in Aussicht hätten? Dass diese Leute nicht voller Begeisterung von 8 bis 17 Uhr im klimatisierten Büro sitzen und sich am Monatsende über 1800 Euro netto freuen würden? Leute, wirklich. Mit euch, die ihr auf dem hohen Ross sitzt und arrogant daherparliert, würden diese Menschen sicher nur zu gerne tauschen. Aber beruht das auch auf Gegenseitigkeit? Ganz ehrlich? Oder sind es nicht viel eher nur hohle Sprüche, wenn man absondert, dass man auch für 5 Euro die Stunde sofort jede Arbeit annehmen würde? Eben weil man sich in der glücklichen Position wähnt, niemals wirklich in eine solch unangenehme Lage zu geraten?

Donnerstag, 16. September 2010

BASE – die neue Sinnfreiheit

 

Viele schimpfen über die Telekom, beziehungsweise T-mobile. Ich habe das gelegentlich auch getan, tue es gelegentlich noch und doch wird mir gerade klar, wie viel schlimmer es kommen kann. Seit einigen Tagen nämlich habe ich einen Handyvertrag bei BASE abgeschlossen. Über den Preis kann ich wirklich nicht meckern, der ist mehr als in Ordnung, aber die dafür gebotene Leistung ist, vorsichtig gesagt, weniger befriedigend. Clever wie ich bin, habe ich mich natürlich vor Vertragsabschluss informiert, ob ich hier überhaupt Netz habe. Mit D2 bekommt man hier absolut keinen Empfang, das ist mir bekannt. D1 funktioniert wunderbar, und laut der Aussage von Bekannten hat man auch mit O2 störungsfreien Empfang. Da O2 wie BASE auch auf dem E Netz läuft, ging ich also grundsätzlich davon aus, dass BASE hier ebenfalls verfügbar sein sollte. Zudem habe ich die Netzabdeckung auf einer der im Internet verfügbaren Karten nachgesehen, da wird alles voll im grünen Bereich angezeigt.

 

Dummerweise ist mein Handy farbenblind. D1 ja, O2 ja, BASE nein. Dumm gelaufen. Gehe ich allerdings knapp 200 Meter in Richtung Wildnis, dann hauen mir die Verfügbarkeitsbalken fast schon eine Delle ins Gehäuse. Da habe ich Netz. Kein Wunder, der Funkmast ist keine  2 Kilometer entfernt. Stünde da nicht ein Baum im Weg, ich könnte ihn von meinem Schreibtisch aus sogar sehen. Das ist zwar ärgerlich, aber nicht weiter wild, wie ich finde. Wer braucht schon zuhause ein Handy. Wenn ich dort telefonieren möchte, dann steht da ja das Modell mit dem Kabel. Der eigentliche Ärger ging aber los, als ich mich auf der Homepage von BASE registrieren wollte, um mein Konto verwalten und die Rechnungen einsehen zu können. Die Registrierung klappte nämlich nicht.

 

Anfangs machte ich es so: ich registrierte mich, ließ mir die SMS mit dem Einmalpasswort zuschicken und rief diese dann einfach später ab, wenn ich gerade unterwegs war. Unterwegs habe ich ja Netz, nur zuhause nicht. Leider stimmte keins der zugeschickten Passwörter. Woran das lag, konnte mir der Kundendienst auch erklären: diese Passwörter sind nur 30 Minuten lang gültig, dann verfallen sie und man muss den Registrierungsprozess neu beginnen. Alter Pfadfinder der ich bin, reagierte ich natürlich flexibel: ich startete die Registrierung, flitze aus dem Haus, sobald mir mitgeteilt wurde, dass die SMS verschickt wurde und wartete mitten auf dem Acker, bis die SMS bei mir einschlug. Dann im Dauerlauf wieder heim an den Rechner, den Code eingegeben. Das dauerte insgesamt 5 Minuten, etwas über 4 Minuten davon bestanden aus der Wartezeit auf die SMS. Die Zeiten habe ich gestoppt, natürlich nicht gleich beim ersten Versuch. Bei diesem ersten versuch bleib es nämlich nicht, ich exerzierte das mehrfach durch. Sobald ich nämlich wieder am Rechner war und den Code eingab, knallte man mir sofort eine Fehlermeldung vor den Latz. Session angelaufen, bitte neu beginnen. Neu beginnen geht natürlich nicht, da die Nummer gesperrt ist, solange das Einmalpasswort gültig ist. Also 30 Minuten warten, nochmal alles von vorne – und wieder ist die Session abgelaufen. Und wieder und wieder und immer immer wieder.

 

Natürlich stand und stehe ich die ganze Zeit über per Mail mit dem Kundendienst in Verbindung. Der das Problem aber trotz wirklich genauer und in einer auch für geistig Minderbemittelte gut verständlich formulierten Erklärungen nicht so ganz begriffen hat. Auf meine letzte Anfrage hin, was denn nun sei und dass man mir bitte nicht raten soll, mal eben 30 Kilometer bis zum nächsten Shop zu fahren, kam eine Antwort, auf die ich eigentlich nur noch mit Gelächter antworten konnte. Man teilte mir freudestrahlend mit, dass in meinem Postleitzahlenbereich keine Störung vorliegt und ich mich ganz normal registrieren kann.

 

Das hat aber alles auch seine Vorteile: ich habe endlich mal ein vernünftiges Mordmotiv für einen Krimi.

Sonntag, 12. September 2010

Danke für den Spam.

 

Das hat mich heute zur Abwechslung mal direkt erheitert. Normalwerweise nervt Werbespam ja einfach nur, aber heute war er richtig amüsant. Zwischen all den angeblichen Lottogewinnen, Ratschlägen zur Gewichtsreduktion und der Werbung für Mittel zur Brust- und Penisvergrösserung lauerte ganz unscheinbar eine Aufforderung, mich doch bitte endlich mal beim DeppenVZ anzumelden. Weil nämlich, so die Werbung, meine alte Schulklasse dort gesammelt auf mich wartet. Das ist typisch für diesen Sauhaufen, die konnten schon damals nichts alleine. Ich werde mich dort aber nicht anmelden. Das habe ich dem Absender der Mail auch mitgeteilt. Wozu auch? Ich bin froh, diese Hirnis nicht mehr sehen zu müssen, da werde ich mich jetzt garantiert nicht irgendwo anmelden, um dann online mit denen darüber zu schwafeln, wer damals von wem warum abgeschrieben hat. Was aus denen geworden ist ist mir auch egal. Und falls ich es doch mal wissen möchte, ein Blick in die aktuellen Fahndungsplakate reicht da völlig aus.