Montag, 6. Dezember 2010

Gut, also ab 18.

 

Ich hab’s. Um auf der sicheren Seite zu sein, werden wohl etliche Blogger ihre Webinhalte mit “ab 18” einstufen. Nur muss man dann natürlich auch irgendwie sicherstellen, dass Minderjährige nicht mehr darauf zugreifen können. Die Idee, dass das Internet eigentlich eine Datenautobahn ist, auf der Kinder ohne Aufsicht von Erziehungsberechtigten herzlich wenig zu suchen haben, ist ja out. Wir haben Kindernet, die Datenspielstrasse. Wo man seine Kinder einfach parken kann und diese sich die Hausaufgaben und sauteure Klingeltöne runterladen können.

 

Das Problem ist nur, man muss die Kinder dann irgendwie aussperren. Einfach ein Vermerk, dass die Website erst ab 18 Jahren aufgerufen werden darf und die Eltern gefälligst ein Auge drauf haben sollen was ihre Gören da treiben, reicht ja nicht. Da müssen technische Sperren her. Und die müssen bezahlbar sein, wer bitteschön gibt schon gerne viel Geld aus für eine Sperrtechnik, wenn er nur über seinen Sommerurlaub an der Ostsee bloggt und damit absolutamente keine Patte einnimmt? Richtig, niemand.

 

Mir sind spontan 2 Lösungswege eingefallen, die beide über ein recht einfaches Script umzusetzen wären. Man klatscht ein Sperrbild vor die Seite, oder leitet um auf www.Du-kommst-hier-net-rein.de und zwar abhängig von zwei verschiedenen Faktoren. Entweder liest man die Uhrzeit aus und blockt bei den Stunden >=5 und <=22, oder man prüft die IP und sperrt einfach alles aus, was aus Deutschland kommt. Das wäre einfach, effektiv und kostenlos. Und es hätte noch einen Vorteil: Internetausdrucker kämen überhaupt nicht mehr auf irgendwelche Seiten, während Kinder ab 12 Jahren das ganz einfach umgehen könnten. Wie jede andere Sperrtechnik übrigens auch.

Dienstag, 30. November 2010

Vom Netzbürger zum Bürgernetz?

 

Man könnte fast System dahinter vermuten. Nicknameverbot, Kinderpornographie, Netzneutralität, Rundfunkgebühren auf internetfähige Geräte, Rechteverwerter, Jugendschutz und was weiß ich, was noch alles in den Raum geworfen wird. Alles muss reguliert und in unverständliche und abmahnoptimiert schwammig formulierte Gesetze gezwängt werden. Die dann natürlich im ganzen Internet zu gelten haben. Auch der Server in Timbuktu soll am deutschen Wesen genesen. Wird er natürlich nicht. Warum auch? Würde man nun unseren Politikern Sachverstand und zielgerichtetes Denken unterstellen –was ich mir natürlich niemals anmaßen würde- dann könnte man daraus eine wunderbare Verschwörungstheorie stricken: der Aufbau eines Bürgernetzes, eines Internetablegers nur für Deutsche. Natürlich wäre innerhalb von Deutschland auch nur dieses Bürgernetz verfügbar. Freies, internationales Internet das ist ja wie Westfernsehe. Feindsender, vor denen der Deutsche Michel ( Huch, das bin ja ich? ) geschützt werden muss.

Ich kann es schon bildlich vor mir sehen. Irgendwo, vielleicht im alten Bunker bei Ahrweiler, stellt man ein paar Server auf. Eingeloggt wird über die Personalausweisnummer, als Passwort wird ein Fingerabdruck gescannt. Man muss ja immer genau zuordnen können, wer da worauf zugreift und was er wo schreibt. Natürlich gäbe es auch weiterhin all die Annehmlichkeiten, die wir vom normalen Internet her kennen. Nur etwas anders. Aus Youtube würde man den Videostadl machen, der bei jedem Klick automatisch eine angemessene Gebühr vom Konto des Nutzers an den entsprechenden Rechteverwerter transferiert. Ähnlich würden auch Suchmaschinen funktionieren. Taucht ein urheberrechtlich geschützter Satz in den Suchergebnissen auf, wird prompt etwas Geld abgebucht. Natürlich würde man auch private Webseiten und Blogs betreiben können. Die müsste man dann auf dem Rathaus beantragen. Nach Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses und etlicher korrekt ausgefüllter Formulare in dreifacher Ausführung bekäme man dann Webspace freigeschaltet, am liebsten mit aussagekräftiger Adresse. http://bn.12345.Musterstadt.Mustergasse.12.Mustermann-Max.Blog/index.php ist doch viel besser als www.musterblog.blog.xy und erspart einem auch gleich das Impressum.

Klingt irgendwo erschreckend. Da kann man direkt froh sein, dass jene, die darüber zu entscheiden haben, sehr wahrscheinlich nicht solche perfiden Pläne verfolgen, sondern schlicht und ergreifend keinerlei Fachkompetenz haben. Und falls es doch mal dazu kommen sollte, ich bin aus dem Schneider.Da ich jetzt das Urheberrecht an diesen Ideen habe, verdiene ich da kräftig mit und kann es mir leisten, dann ins Ausland zu ziehen und dort ein geruhsames und freies Leben zu führen.

Sonntag, 14. November 2010

Mumpitzverbot.

 

Es ist mal wieder so weit. Ein Politiker aus der Generation Kugelschreiber findet das Internet doof. Und prompt findet das Internet ihn doof. Dabei hat der gute Mann völlig recht, wenn er endlich etwas gegen den rechtsfreien Raum im Internet tun will. Wie auf der Straße auch, sollten wir im Internet mit offenem Visier unterwegs sein. Es kann ja nun wirklich nicht angehen, dass wir im Internet Blogeinträge und Forenbeiträge schreiben, ohne dabei mehr als einen selbsterfundenen Nicknamen zu benutzen. Wir sollten schon unseren richtigen Namen benutzen. Wie ich es ja auch tue. Michel Maser. Und da es weltweit nur einen Michel Maser gibt ( von meinen etlichen Namensvettern jetzt mal abgesehen ), kann das auch jeder mir als Person zuordnen. Auf der Straße lasse ich mich ja auch nicht mit einem Spitznamen ansprechen, sondern reagiere nur auf Nennung meines vollen Namens inklusive Adresse und Telefonnummer. Warum sollte das im Internet anders sein? Und wenn ich mit meinen Kumpels in der Kneipe dummes Zeug schwatze oder mich an der Supermarktkasse mit jemandem unterhalte, dann reiche ich auch immer meinen Personalausweis herum. Meine Mitmenschen sollen ja wissen, mit wem sie es zu tun haben. Daher zeichne ich auch alle Gespräche auf und publiziere sie im Internet. Denn es ist ja unfair, wenn man diesen Blogeintrag in einem Monat auch noch lesen kann, selbst von Afrika aus, meine geistreichen Bemerkungen auf dem Weihnachtsmarkt hier im Dorf aber sang- und klanglos untergehen.

Freitag, 29. Oktober 2010

Vollbeschäftigung jetzt!



Statistiken taugen nichts. Das ist jedem klar, der sich mal kurz mit ihnen beschäftigt hat. Man kann munter an ihnen herumspielen, bis sie einem genau das sagen, was man gerne hören möchte. Das haben Zahlenspiele leider so an sich. Sie sehen toll aus, aber das war es dann auch schon. Nehmen wir nur mal als Beispiel die Parasit GmbH. Dort arbeiten 5 Leute für einen Stundenlohn von 14,- € brutto. Diese 5 Leute werden gefeuert, 3 davon holt man im Rahmen des modernen Menschen- und  Sklavenhandels über ein neu gegründetes, firmeninternes Leiharbeitsunternehmen zurück. Sie dürfen dann die Arbeit machen, die vorher von 5 Leuten erledigt wurde und verdienen nur noch 7,- € brutto. Den Rest zahlt der Steuerzahler, also wir alle; der Gewinn landet wie üblich auf den Cayman Inseln.

Die Parasit GmbH hat also faktisch aus 5 Mitarbeitern 2 Arbeitslose und 3 Aufstocker gemacht, während sie der Presse freudig mitteilt, dass sie 3 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Wir sehen also, diese gesamten Spielereien sind reine Beschäftigungstherapie für Zahlenfetischisten. Das ist auch unserer Superministerin für Eigenwerbung, Haarspray und Bildungskreditkarten, Ursula von der Leyen, klar. Darum will sie, wie mir unter der Hand vom Nachbarsjungen mitgeteilt wurde, die Arbeitslosenstatistik revolutionieren ( irgendwie muss ich gerade an Dolores Umbridge denken ). Lästige Spielereien wie das Herausrechnen von Aufstockern, Krankgeschriebenen, Arbeitslosen über 58, Arbeitslosen die bei privaten Jobvermittlern sind, 1 € Jobbern, Arbeitslosen in sinnlosen Weiterbildungen, Praktikanten und Arbeitslosen denen man das ALG II gesperrt hat, fallen dann endlich weg. Als Arbeitslos gilt ab 1.11.2010 nur noch, wer eine Arbeit sucht, aber keine Arbeit hat. Da wir einen Fachkräftemangel haben und die Wirtschaft boomt wie von der Tarantel gestochen, findet jeder eine Arbeit. Wer also Arbeit sucht, der findet auch Arbeit. Folglich haben alle Arbeit => wir haben echte Vollbeschäftigung. Und Geld ausgeben für neue Statistiken braucht man auch nicht, es wird sowieso immer nur ein Ergebnis herauskommen: 0 Arbeitslose.  Die faulen Säcke, die nicht arbeiten wollen, braucht man nicht auch noch mit Erwähnung in hochoffiziellen Statistiken zu adeln.

Wenn das mal keine Innovation ist. Ich bin wirklich stark dafür, solche erfolg- und einfallsreichen Politiker mit einem Adelstitel zu belohnen. Baron beziehungsweise Baronin von Münchhausen käme mir da in den Sinn, das würde doch passen.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Kurz gefragt:

 

Wenn gewisse Politiker großmundig verkünden, dass sich Arbeit (wieder) lohnen soll, gleichzeitig aber nicht für höhere Löhne, sondern für tendenziell weniger ALG II sind, komme nur ich mir da verarscht vor? Wenn jemand arbeitet, und davon nicht leben kann, dann lohnt sich Arbeit nicht. Punkt. Die Tatsache, dass man von ALG II noch weniger leben kann, ändert daran nichts. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand? Oder sind Kartoffelchips gesund, einfach weil Plutonium als Lebensmittel noch sehr viel ungesünder wäre? Ist ein Sportwagen mit 20 Litern Benzinverbrauch umweltfreundlich, weil ein anderer Sportwagen 30 Liter verbraucht?

Oh, ich sehe es gerade. Ich habe gesunden Menschenverstand vorausgesetzt. Sorry, mein Fehler.  Jetzt habe ich für einen kurzen Moment tatsächlich vergessen, dass gesunder Menschenverstand und manche Parteibücher einander ausschließen.

Donnerstag, 30. September 2010

Da könnte einem der Kragen platzen.

 

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich etwas dazu schreibe. Wirklich lange, denn eigentlich wollte ich mich hier zu solchen Themen nicht äußern. Jetzt habe ich entschieden, dass ich es doch nochmal tue. Ja, es geht um die Neuberechnung des Regelsatzes. ALG II, Hartz IV, nennt es wie ihr wollt. Mir egal. Es geht mir allerdings nicht um die sogenannte Neuberechnung oder um die Erhöhung um 5 Euro, sondern um die Kommentare dazu. Genauer gesagt, um die Kommentare zu den Kommentaren dazu.

Eins vorweg, ich beziehe kein ALG II. Ich habe eine Arbeit und verdiene mir mein bisschen Geld selbst. Nebenher bin ich noch selbständig und verdiene mir da noch einige wenige Euros dazu.  Ich bin also keiner dieser “Faulenzer, die immer nur jammern”. Nur, falls jemand aus dem Reflex des getroffenen Hundes heraus in diese Richtung zu kläffen gedenkt.

Worum es geht? Ganz einfach. Um diese ganzen unsäglich dummen Kommentare, die man in den letzten Tagen lesen muss. Selbst scheinbar intelligente Menschen gleiten auf unterstes Stammtischniveau ab. Wenn den Faulenzern das Hartz IV nich’ reicht, denn sollen die sich halt ‘nen Job suchen. Janz einfach, denn liegen sie nich mehr uns auffe Tasche und ham mehr Geld noch dabei.

Ehrlich, bei soviel gebündelter Blödheit könnte ich schreiend Brückenpfeiler umtreten. Glaubt denn hier wirklich jemand, also ernsthaft, dass nicht mindestens 80% der Hatz IV Empfänger sofort und mit Kusshand zugreifen würden, wenn sie eine anständige Arbeit in Aussicht hätten? Dass diese Leute nicht voller Begeisterung von 8 bis 17 Uhr im klimatisierten Büro sitzen und sich am Monatsende über 1800 Euro netto freuen würden? Leute, wirklich. Mit euch, die ihr auf dem hohen Ross sitzt und arrogant daherparliert, würden diese Menschen sicher nur zu gerne tauschen. Aber beruht das auch auf Gegenseitigkeit? Ganz ehrlich? Oder sind es nicht viel eher nur hohle Sprüche, wenn man absondert, dass man auch für 5 Euro die Stunde sofort jede Arbeit annehmen würde? Eben weil man sich in der glücklichen Position wähnt, niemals wirklich in eine solch unangenehme Lage zu geraten?

Donnerstag, 16. September 2010

BASE – die neue Sinnfreiheit

 

Viele schimpfen über die Telekom, beziehungsweise T-mobile. Ich habe das gelegentlich auch getan, tue es gelegentlich noch und doch wird mir gerade klar, wie viel schlimmer es kommen kann. Seit einigen Tagen nämlich habe ich einen Handyvertrag bei BASE abgeschlossen. Über den Preis kann ich wirklich nicht meckern, der ist mehr als in Ordnung, aber die dafür gebotene Leistung ist, vorsichtig gesagt, weniger befriedigend. Clever wie ich bin, habe ich mich natürlich vor Vertragsabschluss informiert, ob ich hier überhaupt Netz habe. Mit D2 bekommt man hier absolut keinen Empfang, das ist mir bekannt. D1 funktioniert wunderbar, und laut der Aussage von Bekannten hat man auch mit O2 störungsfreien Empfang. Da O2 wie BASE auch auf dem E Netz läuft, ging ich also grundsätzlich davon aus, dass BASE hier ebenfalls verfügbar sein sollte. Zudem habe ich die Netzabdeckung auf einer der im Internet verfügbaren Karten nachgesehen, da wird alles voll im grünen Bereich angezeigt.

 

Dummerweise ist mein Handy farbenblind. D1 ja, O2 ja, BASE nein. Dumm gelaufen. Gehe ich allerdings knapp 200 Meter in Richtung Wildnis, dann hauen mir die Verfügbarkeitsbalken fast schon eine Delle ins Gehäuse. Da habe ich Netz. Kein Wunder, der Funkmast ist keine  2 Kilometer entfernt. Stünde da nicht ein Baum im Weg, ich könnte ihn von meinem Schreibtisch aus sogar sehen. Das ist zwar ärgerlich, aber nicht weiter wild, wie ich finde. Wer braucht schon zuhause ein Handy. Wenn ich dort telefonieren möchte, dann steht da ja das Modell mit dem Kabel. Der eigentliche Ärger ging aber los, als ich mich auf der Homepage von BASE registrieren wollte, um mein Konto verwalten und die Rechnungen einsehen zu können. Die Registrierung klappte nämlich nicht.

 

Anfangs machte ich es so: ich registrierte mich, ließ mir die SMS mit dem Einmalpasswort zuschicken und rief diese dann einfach später ab, wenn ich gerade unterwegs war. Unterwegs habe ich ja Netz, nur zuhause nicht. Leider stimmte keins der zugeschickten Passwörter. Woran das lag, konnte mir der Kundendienst auch erklären: diese Passwörter sind nur 30 Minuten lang gültig, dann verfallen sie und man muss den Registrierungsprozess neu beginnen. Alter Pfadfinder der ich bin, reagierte ich natürlich flexibel: ich startete die Registrierung, flitze aus dem Haus, sobald mir mitgeteilt wurde, dass die SMS verschickt wurde und wartete mitten auf dem Acker, bis die SMS bei mir einschlug. Dann im Dauerlauf wieder heim an den Rechner, den Code eingegeben. Das dauerte insgesamt 5 Minuten, etwas über 4 Minuten davon bestanden aus der Wartezeit auf die SMS. Die Zeiten habe ich gestoppt, natürlich nicht gleich beim ersten Versuch. Bei diesem ersten versuch bleib es nämlich nicht, ich exerzierte das mehrfach durch. Sobald ich nämlich wieder am Rechner war und den Code eingab, knallte man mir sofort eine Fehlermeldung vor den Latz. Session angelaufen, bitte neu beginnen. Neu beginnen geht natürlich nicht, da die Nummer gesperrt ist, solange das Einmalpasswort gültig ist. Also 30 Minuten warten, nochmal alles von vorne – und wieder ist die Session abgelaufen. Und wieder und wieder und immer immer wieder.

 

Natürlich stand und stehe ich die ganze Zeit über per Mail mit dem Kundendienst in Verbindung. Der das Problem aber trotz wirklich genauer und in einer auch für geistig Minderbemittelte gut verständlich formulierten Erklärungen nicht so ganz begriffen hat. Auf meine letzte Anfrage hin, was denn nun sei und dass man mir bitte nicht raten soll, mal eben 30 Kilometer bis zum nächsten Shop zu fahren, kam eine Antwort, auf die ich eigentlich nur noch mit Gelächter antworten konnte. Man teilte mir freudestrahlend mit, dass in meinem Postleitzahlenbereich keine Störung vorliegt und ich mich ganz normal registrieren kann.

 

Das hat aber alles auch seine Vorteile: ich habe endlich mal ein vernünftiges Mordmotiv für einen Krimi.

Sonntag, 12. September 2010

Danke für den Spam.

 

Das hat mich heute zur Abwechslung mal direkt erheitert. Normalwerweise nervt Werbespam ja einfach nur, aber heute war er richtig amüsant. Zwischen all den angeblichen Lottogewinnen, Ratschlägen zur Gewichtsreduktion und der Werbung für Mittel zur Brust- und Penisvergrösserung lauerte ganz unscheinbar eine Aufforderung, mich doch bitte endlich mal beim DeppenVZ anzumelden. Weil nämlich, so die Werbung, meine alte Schulklasse dort gesammelt auf mich wartet. Das ist typisch für diesen Sauhaufen, die konnten schon damals nichts alleine. Ich werde mich dort aber nicht anmelden. Das habe ich dem Absender der Mail auch mitgeteilt. Wozu auch? Ich bin froh, diese Hirnis nicht mehr sehen zu müssen, da werde ich mich jetzt garantiert nicht irgendwo anmelden, um dann online mit denen darüber zu schwafeln, wer damals von wem warum abgeschrieben hat. Was aus denen geworden ist ist mir auch egal. Und falls ich es doch mal wissen möchte, ein Blick in die aktuellen Fahndungsplakate reicht da völlig aus.

Freitag, 27. August 2010

Ich bleibe pixelfrei.


Nein, das wird keine Werbung für Anti-Akne-Waschgel. Es geht mir um die Gegner von Street View und deren Kritiker. Ganz ehrlich, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich zu diesem Thema überhaupt mal äußern soll. Aber entweder das, oder ich schreibe etwas über die Ansichten eines gewissen Herrn Thilo S. aus Berlin. Und bevor ich dieser Person hier auch noch eine Plattform biete und somit Werbung für ihr Buch mache, schreibe ich doch sehr viel lieber etwas über Street View. 

Ich persönlich mag Street View. Ich finde es amüsant, virtuell Orte zu besuchen, an die ich im echten Leben wohl nie kommen werde. Und ich finde es praktisch. Man kann sich vor einer Fahrt das Ziel ansehen und kann so leichter erkennen, ob man schon da ist, oder sich mal wieder total verfahren hat. Man erkennt das Haus zu dem man möchte an der Fassade und der direkten Nachbarschaft, spart sich damit die nervige Suche nach oft gut versteckten Hausnummern und kann sogar in etwa abschätzen, ob man da denn auch einen Parkplatz finden wird. Natürlich alles nur Pi mal Daumen, es handelt sich ja nicht um Echtzeitaufnahmen sondern um Fotos. Fotos, die durchaus auch mal älter werden und dann nicht mehr aktuell sind. Aber immerhin, man hat Fotos.

Nun gibt es aber auch Menschen, die möchten ihr Haus oder ihre Wohnung nicht für alle Welt frei zugänglich im Internet abgelichtet wissen. Und Menschen, die diesen Standpunkt nicht verstehen und sich reflexartig darüber lustig machen oder über den gefühlten Eingriff in ihr Recht auf virtuelle Spaziergänge aufregen. Für mich ist das leider nicht wirklich nachvollziehbar. Ein Haus oder eine Wohnung ist der Besitz des jeweiligen Bewohners, oft auch dessen Eigentum. Und dass manch ein Mensch bitteschön erst gefragt werden möchte, bevor eine Firma mit Fotos seines Besitzes Geld verdient*, das ist doch irgendwie nachvollziehbar. Gerade wenn es um Haus und Wohnung geht, da ist eines Mannes Haus doch noch seine Burg. Meine Bude, meine Regeln. Das nehmen wir nicht nur mit der Muttermilch auf, das liegt uns in den Genen.

Man könnte also einfach die Wünsche der Street Map Gegner respektieren. Zumindest bei Privatpersonen, öffentliche Gebäude sind da schon wieder eine andere Sache. Oder, man könnte sich mit diesen Menschen auseinandersetzen. Warum möchten sie das nicht? Wenn es dafür Gründe gibt, dann kann man über diese Gründe ja durchaus mal nachdenken. Viele Gegner von Street View fürchten, dass Einbrecher ihr Haus auskundschaften könnten. Oder dass man ihnen weltweit dabei zusehen könnte, wie sie gerade im Nachthemd die Morgenzeitung aus dem Briefkasten angeln. Sie denken, man würde ihre Häuser permanent filmen, anstatt einmal ein Foto zu machen. Diese Gegner kann man überzeugen, indem man ihnen in aller Ruhe erklärt, dass dem eben nicht so ist. Man überzeugt sie aber sicher nicht, indem man sie als Analoge Neandertaler beschimpft. Oder privat Bilder ihrer Häuser macht, die man dann auf den Internetpranger lädt. 

Wie gesagt, ich spreche hier von Privatpersonen. Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, die an die Presse herantreten um ihre Meinung kundzutun, die darf man ruhig auch mal ein wenig verspotten. Aber Privatpersonen haben ein Recht auf Dummheit. Dummheit klingt überzogen, frech, unverschämt? Finde ich auch. Aber genau das ist es, was einige von uns Netzindianern den Analogen Neandertalern vorwerfen. Weil sie sich im Internet nicht zurechtfinden, Bits und Bytes nicht unterscheiden können, Java für eine Insel halten und nach 1 nicht 10 sagen sondern 2, nennen wie sie dumm. Aber keine Sorge, das beruht auf Gegenseitigkeit. Wo der Analogmensch nämlich schlicht sein Gedächtnis benutzt und nicht wie wir auf Google, Wikipedia und unser Smartphone angewiesen ist, da nennt er uns dumm und schüttelt lachend den Kopf. Also insgesamt kein Grund zur Veranlassung, ganz im Gegenteil.


*Google dürfte durchaus die Absicht haben, damit Geld zu verdienen. Die müssen auch wirtschaftlich denken. Das ist ein Unternehmen, nicht die Spielzeugfabrik vom Weihnachtsmann.

Montag, 16. August 2010

Alle wunschlos glücklich?

Nicht ein einziger Textwunsch kam an. Das bedeutet, dass es natürlich auch keine Abstimmung geben wird. Und logischerweise keinen Text. Ich könnte jetzt eine Umfrage starten, wieso keine Textwünsche kamen. Kurz habe ich auch mit dem Gedanken gespielt. Aber, mal unter uns, da würde sich sicher auch niemand beteiligen. Also bleibt alles wie gehabt. Ich schreibe hier gelegentlich mal was. Und Ihr lest das gelegentlich mal. Ich halte auch die Sätze kurz. Ganz kurz. Versprochen.

[ Text wurde auf Eurythmiekompatibilität hin überprüft ]

Montag, 9. August 2010

Keine Wünsche, keine Texte.

 

Da bisher kein einziger Textwunsch kam, von einer kurzen Frage bei Twitter mal abgesehen, erkläre ich mal etwas genauer, wie ich mir das dachte. Sitzen alle? Sicherheitsgurte angelegt? Schwimmwesten parat? Gut.

Ihr, liebe Mitleser, dürft Euch was wünschen. Einen dieser Textwünsche setze ich dann um und stelle das Ergebnis der Allgemeinheit zur Verfügung. Dabei ist es fast egal, was Ihr Euch wünscht. Eine Kurzgeschichte, die im Wilden Westen spielt, ein Kurzkrimi, eine humorvolle Geschichte über einen typischen Sonntag bei der Familie Schusselbach, Fanfiction, von mir aus auch ein Gedicht. Nicht angenommen werden Wünsche, die nur für einen oder wenige Leser von Vorteil wären. Und natürlich Wünsche, die für mich ein Jahr Arbeit bedeuten würden. Also bitte keinen Content für die eigene Webseite wünschen, keine Doktorarbeit in Zellbiologie und keine Fortsetzung zum Herrn der Ringe.

Die Wünsche könnt Ihr mir im Laufe dieser Woche zukommen lassen, indem Ihr sie als Kommentar an diesen Blogeintrag anhängt, Ihr könnt mich aber auch per Mail, Twitter oder Google Talk ansprechen. In einer Woche dürft Ihr dann aus den eingegangenen Wünschen das wählen, was ich dann tatsächlich umsetze. Klingt gut? Klingt gut! Also ran an die Tasten und Texte gewünscht ;-)

Sonntag, 1. August 2010

Wünsch Dir was.

 

Das Leben ist weder ein Ponyhof noch ein Wunschkonzert. Also machen wir ein Wunschkonzert daraus. Und einen Ponyhof. Ich gehe auch direkt –immerhin war es ja mein Vorschlag- mit gutem Beispiel voran. Ihr, liebe Mitleser, dürft Euch jetzt mal etwas wünschen. Und zwar, was ich schreibe. Schickt mir einfach Eure Vorschläge und Ideen, ich sortiere die dann vor und wer mag, darf dann darüber abstimmen, welchen Vorschlag ich umsetze. Ich bin selbst schon gespannt, was dabei rauskommt.

Natürlich dürft Ihr das dann auch lesen. Gratis sogar. Sofern sich kein Verlag findet, der mir das für teuer Geld ab- und Euch dann in Buchform für noch teurer Geld verkauft. Dann müsst Ihr das natürlich kaufen, ganz ungratis. Ansonsten stelle ich das Wunschwerk nach seiner Vollendung als eBook ins Netz. Kostenlos. Und gratis noch dazu. Und ich verrate Euch sogar, wo man sich das runterladen kann. Das klingt doch toll, oder?

Zwischenberichte zum Stand der Fertigstellung gebe ich dann auch hin und wieder. Um Euch neugierig zu machen und bei der Stange zu halten.

Sonntag, 25. Juli 2010

Zu warm, zu kalt, zu laut, zu leise.

 

Manchmal frage ich mich, ob sich Leute nicht viel mehr aus Reflex beschweren, als dass sie dafür wirklich Gründe hätten. Mir fällt auch und gerade in sozialen Netzwerken auf, dass einige Menschen permanent jammern, während es ihnen doch eigentlich ausgezeichnet gehen sollte. Sie haben Arbeit, verdienen dort auch gut und totschuften müssen sie sich auch nicht. Sonst hätten sie ja wohl kaum Zeit, sich nebenher zu beschweren. Und das über Stunden hinweg. Im klimatisierten Büro ist es ihnen mit 23°C viel zu warm, der Firmenrechner ist zu langsam und ihr iPhone 4 hat einen schlechten Empfang. Außerdem ist der Zweitwagen, das Motorrad, der Hubschrauber oder die Yacht kaputt, womit soll man denn jetzt nach dem harten, bis zu 4-stündigen Arbeitstag total sinnlos durch die Gegend bolzen?

Hallo? Geht’s denn noch? Fragt doch mal jemanden, der seinen Sommer als Hilfsarbeiter in einer Fabrik verbringt. Den umwehen lockere 40°C, und dabei muss er auch noch arbeiten. Also körperlich. In schwerer Schutzkleidung. Den ganzen Tag lang. Der hat keine Zeit, sich zu beschweren. Möglichkeit auch nicht. Da steht kein Computer. Und ein sauteures Handy mit Datenflat kann er sich auch nicht leisten. Der kann froh sein, wenn er mit seinem Lohn wenigstens die Grundbedürfnisse abdecken kann. Miete, Strom, Lebensmittel. Da bleibt nichts über für sinnloses Spielzeug.

Wirklich lustig finde ich daran folgendes: wer da jammert, das sind meist Kerle. Die gleichzeitig ganz cool und maskulin wirken wollen. Man lasse es sich auf der Zunge zergehen: jemand heult wegen Nichtigkeiten herum wie ein kleines Mädchen und gibt dabei den James Bond. Herrlich, oder?

So. Und jetzt arbeite ich weiter an meinen Texten, gebe mich cool und heule herum, weil der Kaffee alle ist.

Sonntag, 18. Juli 2010

So wird das nichts.

 

Nein, da kommen wir nicht zusammen. Da will der Bund Deutscher Kriminalbeamter einen Resetknopf für das Internet ( scheinbar ohne zu wissen, was ein Resetknopf überhaupt ist ), einen Identitätsnachweis im Netz ( der dann wohl so “fälschungssicher” sein soll wie ein handelsüblicher Personalausweis ) und natürlich viele lustige Befugnisse. In sozialen Netzwerken herumschnüffeln, offen und verdeckt, das sowieso. Und weil es so schön ist, möchte man auch gleich auf die Rechner der Bürger zugreifen dürfen. Ohne Verdacht und deren Wissen, aber zu ihrem Besten. Viren und Trojaner sollen so, heimlich still und leise, von Privatrechnern gelöscht werden. Der Hintergedanke, dass man sich bei der Suche nach solchen Viren gleich mal etwas genauer auf der Festplatte umsieht, liegt nahe.

Um mal einen Vergleich zum Realen Leben zu bemühen: da wird gefordert, dass jeder Bürger eine gut sichtbare und eindeutig zuweisbare Nummer trägt, sobald er das Haus verlässt. Und während er weg ist, brechen Polizisten in seine Wohnung ein. Um mal nachzusehen, ob sich da gerade ein Einbrecher aufhält. Klingt bescheuert? Finde ich auch. Aber es wird noch besser.

Gleichzeitig beschwert sich nämlich das Bundeskriminalamt darüber, dass Seiten mit Kinderpornographie nicht schnell genug gelöscht werden können, und man daher doch Sperren, also Zensur, braucht. Nein, ich korrigiere: das BKA jammert, weil das BKA es nicht schafft, Seiten mit Kinderpornographie in kurzer Zeit löschen zu lassen. Privatpersonen schaffen das. Banken würden das auch, zumindest bekommen die Phishingseiten ruckzuck aus dem Netz. Nur die Polizei bekommt das nicht gebacken. Und genau diese Polizei möchte auf meinem Rechner herummurksen, um mich vor Viren zu schützen? Na danke. Da frage ich lieber den Nachbarsjungen. Der ist 13 und sicher mehr Fachwissen.

Übrigens: während der Bürger im Netz permanent eindeutig identifizierbar sein soll, tragen Polizisten auf Demos immer noch keine Namensschilder. Dafür aber Helme, die sie nahezu unkenntlich machen.

Es ist nicht so, dass ich der Polizei generell misstraue. Oder dem einzelnen Polizisten. Aber solche idiotischen Forderungen und die scheinbare Weigerung, schwarze Schafe aus den eigenen Reihen zu entfernen, das baut ein gesundes Misstrauen auf. Wirklich, liebe Polizei. So wird das nichts mit uns.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Dann eben nicht Weltmeister.

Gut, dann wird eben Spanien Fußballweltmeister. Und wir holen uns als Weltmeister der Herzen Platz 3. Wie bei der letzten WM auch. Und da die Spiele vorbei sind, können wir uns langsam auch wieder in der Realität umsehen. Und vielleicht endlich mal bemerken, dass es am Brot immer mehr mangelt. Ich verstehe zwar, dass mancher Fan jetzt enttäuscht ist. Aber ich frage mich ernsthaft, was wäre denn passiert, wenn unsere Spieler ins Endspiel gekommen und dort gewonnen hätten. Wären dadurch Arbeitsplätze entstanden? Wäre ein Mindestlohn eingeführt worden, damit auch schwer ackernde Fabrikarbeiter nicht mehr arm trotz Arbeit sind? Hätte man sich um wirkliche Verbesserungen im Gesundheitssystem gekümmert? Wäre die GEZ abgeschafft worden? Hätte man dem Abmahnwahn, Urheberrechtsamok und vorgeblich gemeinnützigen Abzockervereinen Einhalt geboten? Was hätte sich denn gebessert?

Nichts. Absolut nichts hätte sich geändert. Für den durchschnittlichen Bürger hätte es bestenfalls eine kurze Ablenkung gegeben. Durch das zeitweilige Glücksgefühl, Weltmeister zu sein. Aber das geht auch einfacher. Da kann man sich auch mit einer Pulle Korn in die Sonne setzen. Ich möchte fast wetten, das lenkt sogar länger von der traurigen Realität ab als jeder Weltmeistertitel.

Montag, 5. Juli 2010

Unter uns gesagt.



Mir ist es egal, ob man in Kneipen, Restaurants und Bierzelten rauchen darf oder nicht. Besonders in Bayern. Ich wohne nicht in Bayern. Und wenn ich dort mal Urlaub mache, dann verzichte ich im Wirtshaus eben auf die Zigaretten. Oder auf den Besuch im Wirtshaus. Oder auf den Urlaub in Bayern. Österreich hat auch Berge und so viel weiter weg ist das auch nicht.

Mir ist auch völlig schnuppe, ob man einerseits Rauchen verbietet, aber gleichzeitig Bier als Grundnahrungsmittel einstuft. Ungeachtet dessen, was Alkohol anrichtet. Sicher, Trinker belästigen ihre Umwelt nicht mit ungesundem Rauch. Die belästigen ihre Umwelt eher durch ihre blosse Anwesenheit. Ich zumindest fühle mich nicht sonderlich wohl in der Nähe eines Trinkers. Sie sind unberechenbar, aggressiv, sorgen im Straßenverkehr jährlich für mehr Tote als sämtliche Terrororganisationen zusammen und bieten auch nicht gerade einen schönen Anblick. Zigarettenkippen auf dem Gehweg sind schon nicht schön. Aber wenn mir ein Besoffener in den Vorgarten kotzt, das finde ich richtig ekelhaft.

Aber egal. Was ich wirklich lustig finde, ist das Wahlergebnis. Fast 61% der abgegebenen Stimmen waren für ein Rauchverbot. Das klingt nach einer überwältigenden Mehrheit. Aber bei einer Wahlbeteiligung von nicht mal 38% sind effektiv weniger als 23% dafür. Das ist weniger als ein Viertel der Wahlberechtigten. Mir stellt sich da die Frage, ob man solche Wahlen überhaupt anerkennen kann, soll und darf. Wobei es schön ist, wenn das Volk überhaupt mal gefragt wird. Bei wichtigen Dingen entscheiden ja unsere Parlamentarier in Eigenregie und meist mit traumwandlerischer Sicherheit an der Realität und am Volk vorbei.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Brot und Spiele.

 

Es funktioniert. Sogar ausgezeichnet. Das alte Prinzip, das Volk mit Brot und Spielen zu sedieren funktioniert immer noch. Sogar so gut, dass man mit etwas Fußball doch eher langweilige Spiele bieten und gleichzeitig eine ersatzlose Abschaffung des Brotes in Angriff nehmen kann. Und das Volk murrt nicht, im Gegenteil. Aus Köpfen, die heute so leer sind wie es morgen die zugehörigen Mägen sein werden, tönt es noch begeistert im Chor. Schland. Juhu.

Da kann die schlechteste Regierung seit Schröder, der nun wirklich Maßstäbe gesetzt hat im “Den Karren mit Schmackes an die Wand fahren” auch fröhlich ihren als ausgewogenes Sparpaket bezeichneten Präsentkorb an die immer cremiger werdende Crème de la Crème durch die Instanzen schummeln. Das kann sie natürlich so oder so, denn unser System basiert ja auf der Aussperrung der Bürger. Die dürfen nur alle paar Jahre wählen, wer dann eine Weile munter und von allen Verbindungen zur Realität losgelöst die Hand auf- und hochhalten kann. Zu Entscheidungen oder wenigstens zur Entscheidungsfindung beitragen, das darf man hier sowieso nur, wenn man entweder Politiker ist, oder Politiker bezahlt.

Mehr als Demonstrationen gäbe es also nicht. Und die würde man ignorieren, notfalls kriminalisieren und mal wieder nach einer Grundgesetzabschaffung ähm Grundgesetzänderung geifern. Endlich Bundeswehr im Inneren, endlich Panzer gegen Penner, Wehrpflichtige gegen Wähler, Artillerie gegen Arbeitslose, Schnellfeuergewehre gegen Streikende. Das wäre wohl der feuchte Traum einiger unserer selbsternannten Volksvertreter. Übrigens, Frau Familienministerin: Sie streichen monatlich knapp 12.000 Euro ( ohne Nebeneinkünfte ) ein. Das ist ziemlich exakt soviel Geld, wie 10 Familienväter zusammen verdienen. In ebenfalls einem Monat, wohlgemerkt. Natürlich auch ohne Nebeneinkünfte, denn die arbeiten meist im Schichtbetrieb, verausgaben sich dabei total und sind nach der Arbeit nicht mehr in der Lage, noch irgendwelche Nebenjobs zu machen. Man würde denen auch schwerlich ein paar Tausender für eine halbstündige Rede in die Tasche stecken. Sie also haben im Monat soviel Geld zu Verfügung, wie die Familien von 10 hart arbeitenden Menschen. Bleibt Ihnen da der Begriff “gerecht” nicht im Hals stecken? Wahrscheinlich nicht. Sollte er aber.

Dienstag, 15. Juni 2010

Wenn das Kicker wären.

 

Gerade geistert mir durch den Kopf was wohl wäre, wenn unsere Traumkoalition ein Fußballverein wäre. Das gäbe direkt Stoff für eine Komödie. Oder eher für eine Groteske. Beginnen würde die Saison wohl damit, dass der neue Trainer die Fans auf den Stehplätzen beschimpft. Weil die Stehplätze ja relativ günstig sind, solche Geschenke dem Pöbel gegenüber erinnern zu sehr an den kostenlosen Eintritt in römischen Arenen. Gleichzeitig senkt er die Preise für Logenplätze, sofern es sich um die Logen der heimischen Autohäuser handelt. Rein zufällig bekam er ein paar Wochen zuvor eine neue Limousine geschenkt. Der Manager des mittlerweile in die 2. Liga abgestiegenen Vereins sagt dazu nichts, der reist durch die Lande und besucht die Manager von anderen Vereinen. Um denen mal zu erklären, wie man einen Verein leitet.

Später ( es wurde noch kein einziges Spiel bestritten ) verschenkt der Verein etliche seiner Spieler an andere Vereine, da denen auch der Abstieg in die 2. Liga droht. Neue Spieler werden eingekauft; die Einkäufe werden über höhere Eintrittspreise finanziert. Natürlich werden nur Steh- und Tribünenplätze teurer, Logenplätze bleiben im Preis gleich. Was den Trainer unglaublich aufregt, denn er wollte die Plätze gerne gratis vergeben. Gleichzeitig verlassen immer wieder Spieler auf eigenen Wunsch den Verein und werden durch alte Schulfreunde des Managers ersetzt. Dass sie völlig unsportliche Kettenraucher sind, juckt niemanden. Bis auf die Fans, die langsam sauer werden. Aber auch hier wird schnell reagiert. Schon Wochen nach den ersten Protesten beleidigt der Trainer die Fans einfach ein wenig, während der Manager selbstzufrieden verkündet, dass es unter den Fans keine Unzufriedenheit gibt. 

Donnerstag, 10. Juni 2010

Am Thema vorbei?

 

Im Zuge der eher halbherzigen bis unfreiwillig komischen Verteidigungen des nicht minder halbherzigen bis unfreiwillig komischen Sparpaketes unserer Regierung ließ sich unsere derzeitige Familienministerin nicht nehmen das, was sie scheinbar für Argumente hielt, auch über das Internet zu verbreiten. Hier kann man die betreffende Aussage zur Streichung des Elterngeldes für Hartz IV Empfänger nachlesen.

Mir stellt sich dabei eine Frage. Da sich unsere Ministerin seither aber nicht mehr ( zumindest nicht mehr auf Twitter ) blicken lässt, muss ich mich das hier fragen.

Wenn man den Vergleich heranzieht zwischen Familien ohne Erwerbseinkommen und Familien mit Erwerbseinkommen und dabei bemerkt, dass Familien mit Erwerbseinkommen zum Teil weniger Geld haben als Familien, die vom Staat mit dem absoluten Minimum versorgt werden. Und wenn man nun feststellt, dass dies wohl nicht gerecht ist. Warum zum Teufel ist man dann dafür, das Minimum noch zu streichen, anstatt endlich mal dafür einzustehen, dem Lohndumping ein Ende zu setzen?

Es ist nicht gerecht. Es ist nicht gerecht und kann niemals gerecht sein, wenn Arbeit so schlecht bezahlt wird, dass man trotz Vollzeitjob unter dem Existenzminimum liegt.

Aber was zum Teufel hat das mit dem Elterngeld zu tun?

Montag, 7. Juni 2010

Und wie weiter, Ihr da oben?


Nachdem Ursula von der Leyen aus dem Rennen ist, bekommen wir dann wohl Wulff oder Gauck. Mir persönlich wäre Gauck zwar deutlich lieber. Er kommt zwar, genau wie unsere derzeitige und hoffentlich bald ehemalige Kanzlerin “von drüben”, war aber kein FDJ-Funktionär für Agitation und Propaganda. Im Gegensatz zu anderen Leuten. Allerdings kann ich auch Wulff etwas abgewinnen. Auf seiner Homepage stand nämlich bis vor ein paar Tagen noch als Begrüßung “Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Internetnutzer.” Das erinnerte mich gleich an Lübke, dem ja der sehr ähnliche Ausspruch “Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger” nachgesagt wird. Und Lübke finde ich irgendwie niedlich. Aber unter uns, ein Bundespräsident sollte doch mehr auf dem Kasten haben als drollige Tollpatschigkeit. Also doch lieber Gauck.

Viel spannender ist aber die Frage, wen wir als neuen Bundeskanzler bekommen. Und wann. Denn wie unsere leider immer noch amtierende Kanzlerin sehr richtig bemerkte, wir leben über unsere Verhältnisse. Und um das zu ändern, müssen Änderungen her. Die genau dort ansetzen müssen, wo eine selbsternannte Elite über die Verhältnisse der restlichen Bevölkerung lebt. Sicher, unsere Volksvertreter meinen das anders. In deren realitätsabstinenten Vorstellungen leben die Hartz IV Empfänger über unsere Verhältnisse, während sie bei den Tafeln und dem Roten Kreuz nach Lebensmitteln und Kleidung anstehen. Oder die Leiharbeiter, die trotz Überstunden und Schichtarbeit noch Beihilfe beantragen müssen, um nicht zu verhungern. Tatsächlich müssen wir uns aber genau das sparen, was für die leeren Kassen verantwortlich ist. Politiker, die ihrer wohlhabenden Zielgruppe fröhlich Geschenke machen und sich selbst bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit mehr Geld gönnen. Manager, die Schäden in Milliardenhöhe verursachen, den Schaden dann auf den Steuerzahler abwälzen und noch rotzfrech auf dicken Abfindungen bestehen. Firmen, die astronomische Gewinne geschickt am Finanzamt vorbeilavieren, während sie ihre Angestellten entlassen, um sie durch Praktikanten oder Leiharbeiter zu ersetzen. Die immer mehr Leistung für immer weniger Geld fordern, und selbst dieses Geld nicht aus eigener Tasche zahlen, sondern den Steuerzahler für die Hungerlöhne aufkommen lassen. Hier wird über unsere Verhältnisse gelebt. Und das muss endlich aufhören.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Damit das mal klar ist.



Mein Bundespräsident beleidigt seine Mitbürger nicht. Er unterstellt seinen Mitmenschen nicht, daß sie zum Teil schwer pädokriminell sind. Nur weil sie im Gegensatz zu ihm eine Gebrauchsanleitung lesen können. Mein Bundespräsident verbreitet auch keine Unwahrheiten über andere Länder, um Stimmung für ein sinnloses Gesetz zu machen. Mein Bundespräsident macht überhaupt keine Stimmung für sinnlose Gesetze. Er setzt sich für sinnvolle, zielführende Gesetze ein. Kinderschänder etwa würde er lieber aufspüren, als sie hinter einem Sichtschutz fröhlich weiterwerkeln zu lassen. Mein Bundespräsident tritt für Meinungs- und Informationsfreiheit ein und legt keine digitalen Tretminen aus, mit denen Bürger kriminalisiert werden. Mein Bundespräsident führt Journalisten keine Kinderpornos vor. Mein Bundespräsident besitzt sowas nicht. Mein Bundespräsident ist als Arbeitsminister nicht schockiert von den seit Jahren bekannten Methoden in der Zeitarbeitsbranche; mein Bundespräsident kennt sich in seinem Verantwortungsbereich aus. Mein Bundespräsident verbessert keine unbeliebten und asozialen Gesetze, indem er sie einfach umtauft.

Mein Bundespräsident ist nicht Ursula von der Leyen. Ende der Durchsage.

Allerdings, es ist egal. Zumindest denen, die das bestimmen. Die werden die Netzindianer einfach weiterhin ignorieren, sie in immer kleinere Reservate zurückdrängen. Der digitale Büffel wird nach und nach verschwinden, bis irgendwann mal die Trommeln zum Grossen Geistertanz von den Keyboards widerhallen und der Unmut der Netzaffinen sich vom Schreibtisch weg, hin auf die Straße verlagert.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Schulden? Her damit!



Wirklich, ich verstehe das nicht. Deutschland ist verschuldet und alle tun so, als wäre das ein Problem. Oder neu. Dabei verschulden sich Staaten, seit es sowas überhaupt gibt. Das gehört zum guten Ton. Mein Vater sagte mir mal, daß ein Kaufmann ohne Schulden schon irgendwie dubios ist. Also warum sollte unsere schöne Bananenrepublik da eine Ausnahme machen? Und nur weil die Schulden rasant steigen, also deswegen braucht nun wirklich niemand zittern. Im Gegenteil. Je höher der Schuldenberg, desto schöner die Aussicht. Sorgen muß man sich nur bei niedrigen Summen machen. Die werden nämlich mit aller Härte eingetrieben. Aber ein paar Milliarden, da kräht doch kein Hahn danach. Versuchen Sie es doch selber mal. Einfach die Hundesteuer mal nicht überweisen, und schon steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Da wird wegen 100 Euro notfalls auch mal das volle Programm aufgefahren, mit Lohnpfändung, Zwangsräumung und Hungerturm. Aber wenn Sie mit einer Million in der Kreide stehen, dann wird man Ihnen zu jeder unpassenden Gelegenheit den roten Teppich ausrollen. Und wenn Sie nur damit locken, eventuell mal irgendwann zwei oder drei Euro zurückzuzahlen, dann wird man Ihnen sofort ein schickes Ratenmodell auf den Leib schneidern.
Also, je mehr Schulden Deutschland macht, desto besser ist es. Und wenn alle Stricke reissen, dann verrechnen wir das eben mit den Schulden, die Andere bei uns haben.

Freitag, 14. Mai 2010

Früher war alles anders.



Nicht unbedingt besser, aber deutlich anders. Ich sehe das immer wieder in meinem Umfeld, wie sehr Kinder heute verhätschelt werden, im Vergleich zu damals, als ich noch jung und schön war. Das war in den späten 70ern und frühen 80ern, Kohl war Kanzler ( wie es schien auf Lebenszeit), Deutschland war geteilt in Hüben und Drüben und direkt an der Grenze stand der Russe, die Atomrakete bei Fuß. Das klingt schlimmer als es war, denn im Gegensatz zu heute ging es uns noch richtig gut. Bei den meisten Familien ging der Vater jeden Tag zur Arbeit, während die Mutter zuhause die Kinder versorgte. Das war möglich, weil früher die Leute noch anständig für ihre Arbeit bezahlt wurden. Und das sogar in richtigem Geld ( man nannte das Deutsche Mark ).

Denkbar paradiesische Umstände für Kinder, sollte man meinen. Aber weit gefehlt, zumindest was die Bequemlichkeit angeht. Am Tag der Einschulung wurden wir von unseren Eltern noch in die Schule gebracht. Nicht mit dem Auto, zu Fuß. Hand in Hand, den Ranzen auf dem Rücken. So konnten wir uns nämlich gleich den Schulweg einprägen, den wir dann ab dem zweiten Schultag nämlich alleine zurücklegen mussten. Da war nichts mit Auto. Und wenn es kalt war oder regnete, dann zogen wir uns eben dicker an. Selbst wenn wir krank ( oder scheinkrank) die Schule vorzeitig verlassen durften, wir wurden nicht abgeholt. Pack zusammen und geh heim. Wenn Du Durchfall hast, dann geh eben schneller. Da hatten weder Eltern noch Lehrer Probleme mit. Wir auch nicht. Wir waren sowieso ständig unterwegs und kannten jeden Winkel unserer Stadt und der umliegenden Felder und Wälder in- und auswendig. Und wenn wir uns beim Spielen mal verletzt oder schmutzig gemacht haben, dann war das eben so. Schürfwunden, Prellungen und Knochenbrüche heilen wieder. Und ein Flicken mehr auf der alten Hose war auch egal. Klug genug, nicht mit unseren guten Klamotten durch den Wald zu flitzen, waren wir ja. Wenn unsere Elten ganz schlau waren, durften wir den Flicken sogar selbst aufnähen und hatten dabei noch riesigen Spaß.

Als wir dann etwas älter wurden und in Vereine oder auch mal ins größere Kino der Nachbarstadt gingen, waren wir ebenfalls auf uns gestellt. Du willst hin, also sieh zu, daß Du es auf die Reihe bekommst. Wir hatten zwei gesunde Füße, Fahrräder und Busse. Und wir nutzten sie. Dabei spielte auch Dunkelheit keine Rolle, wir durften auch dann alleine vor die Tür. Natürlich, sonst wären wir im Winter ja niemals pünktlich zur Schule gekommen. Mir persönlich machte es immer viel Spaß, mit meinem damals besten Freund in den Bus zu steigen, ca. 10km bis zur Nachbarstadt zu fahren ( das kostete glaube ich DM 1,20 ) und dort ins Kino zu gehen. Zurück sind wir dann gelaufen, durch die Stadt, über Wiesen und Felder und an einer stark befahrenen Bundesstrasse entlang. Nur wir beide, lange nach Sonnenuntergang. Ich glaube, heute würden wir dafür bei der Supernanny und unsere Eltern vor Gericht landen.

Aber wissen Sie was? Ich fand das toll!

Donnerstag, 6. Mai 2010

Hat sich erledigt.



Eigentlich wollte ich gerade was bloggen. Aber ich lass es.

Dienstag, 27. April 2010

Gedanken in Asphalt.



Nein, ich bin nicht betrunken. Ich habe endlich ein kleines Notizbuch. Nachdem ich lange darüber geflucht habe, dass ich mir spontane Ideen nicht notieren kann, hat sie mir eins geschenkt. Natürlich in blau, rosa ist ja was für Mädchen. Ich mag dieses Buch, es passt in die Hosentasche und wenn mir mal ein guter Dialog, eine unerwartete Wendung oder ein Detail zu einer Orts- oder Personenbeschreibung einfällt, dann kann ich mir das jederzeit notieren. Bisher rieselte das ja meist ungenutzt durch mein Gehirn, bis es irgendwann mal in den entlegeneren Windungen verpuffte. Jetzt stehe ich aber vor zwei neuen Problemen. Erstens vergesse ich ständig, auch mal einen Kugelschreiber einzustecken, muss meine Notizen also mit dem Fingernagel ins Papier schaben. Zweitens habe ich gute Einfälle meist genau dann, wenn ich gerade beide Hände brauche. Nämlich im Auto. Schon als Fußgänger hatte ich meine besten Einfälle immer unterwegs, und das ist auch heute noch so. Nur bin ich heute einen Tick schneller unterwegs, da man auf vier Reifen eben doch etwas flotter ist als auf zwei Beinen. Meistens zumindest. Ich brauche also dringend noch ein Diktiergerät. Am besten eines, das meine Gedanken mitschneiden kann, denn ein großer Redner bin ich nicht. Sprechen strengt an, zumindest derzeit. Das unterscheidet mich wohl von anderen Autoren. Die lassen sich ihre Texte von Ghostwritern schreiben und lesen sie dann vor Publikum vor. Ich schreibe selbst, brauche aber einen Ghostreader. Ideal wäre natürlich, wenn man einen Ghostreader und einen Ghostwriter hätte. Das würde für ein maximales Freizeitpotential sorgen. Aber bei meinem Glück wird das sowieso nichts.

Freitag, 9. April 2010

Eine Frage der Technik


Liebes Leservolk, jetzt ist Eure Mitarbeit mal gefragt. Ich suche ein Programm zur Erstellung oder Bearbeitung von Stadtplänen. Möglichst Freeware, ob Windows oder Linux ist egal. Linux wäre mir soga fast noch lieber. Für Landkarten habe ich AutoREALM gefunden und mich mittlerweile so weit eingearbeitet, dass auch ansehnliche Karten herauskommen. Aber für Stadtpläne taugt das nicht wirklich, finde ich.

Donnerstag, 1. April 2010

Sommerzeit



Wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Meine innere Uhr ist wieder mal völlig verwirrt und mir geht es nicht anders. Das ist nicht gut, mit zunehmendem Alter wird meine innere Uhr nämlich immer ungenauer. Früher als Schüler, da konnte ich die Uhrzeit auf wenige Minuten genau schätzen. Jetzt schaffe ich das bestenfalls auf eine Stunde genau. Und nach so einer Zeitumstellung kann ich froh sein, wenn ich das Datum halbwegs richtig rate. Nein, das ist absolut nichts für mich.

Ich baue sowieso ab, habe ich das Gefühl. Als ich vor ein paar Tagen an einer Seite weiterarbeiten wollte, war diese ganze Mischung aus HTML und PHP für mich einfach nur verwirrend. Dabei stammt das von mir, ich habe diese Seite selbst geschrieben. Da frage ich mich ernsthaft, was ich wohl mache wenn ich mal richtig alt bin? 50 und mehr? Vergesse ich da meinen Namen? Das wäre besonders schlimm, denn trotz meiner ansonsten recht lebhaften Fantasie kann ich mir absolut keine Namen merken. Darum lesen sich meine Geschichten auch alle so merkwürdig, da wohnen nur Mustermanns und Musterfraus in Musterhausens. Vielleicht sollte ich die alle einfach mal durchnummerieren?

Oder ich besorge mir einen Namensgenerator und lasse die Namen zufällig auswählen. Aber erst kommt PHP dran. und HTML. Obwohl. Lust habe ich auf beides nicht so wirklich.

Montag, 8. März 2010

Frechheit siegt?


Gerade habe ich ein tolles Angebot für Texter gesehen: etwa 200 bis 250 Worte über sämtliche gängigen Lampenfassungen. Die muss man natürlich selbst recherchieren. Das alles dann bitte in flüssigem englisch und natürlich suchmaschinenoptimiert. Preisvorstellung des Auftraggebers: 1,50. In Worten: Ein Euro Fünfzig.

Hallo? Geht es solchen Leuten eigentlich noch gut unter dem Sombrero? Ich bin selbst durchaus der Meinung, dass die Preisvorstellungen mancher Texter utopisch sind. Aber das? Für den Preis kann man mit viel Glück einen Schulaufsatz aus der zweiten Klasse bekommen. Natürlich nicht exklusiv. Da hat die Wirtschaftskrise wohl zugeschlagen, und zwar mittig auf die Fontanelle.

Dienstag, 23. Februar 2010

Nein, doch nicht.


Nein, ich tue es nicht. Ich erliege nicht der Versuchung, die Sprüche unseres Außenministers zu kommentieren. Denn obwohl ich über einen doch schon ziemlich umfangreichen Wortschatz verfüge, fallen mir dazu einfach keine Worte ein. Zumindest keine, für die mir meine Mutter früher nicht den Mund mit Seife ausgewaschen hätte. Fast schade, daß das nicht jeder von sich behaupten kann. Aber Kinderstube oder Verstand sind eben Dinge, die kann man nicht kaufen. Auch nicht von Millionenspenden.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Es war einmal.

So beginnen Märchen, und so beginnt auch eine leider nur zu wahre Geschichte. Es war einmal, vor langer Zeit, da erfanden kluge Menschen das Kabelfernsehen. Andere, scheinbar weniger kluge Menschen, boten dies dann dem begeisterten Volke feil. Mit Aktenkoffern und Klemmbrettern durchwanderten sie die Lande, befragten das Volk nach seiner Meinung und verteilten gar herrlich bunte Werbebroschüren. Das Volk war ganz aus dem Häuschen, sollten doch bald vielerei private Fernsehsender durch ein magisches Kabel in eben jenes Häuschen übertragen werden, gleich wie durch des Zauberers Hand. Doch nachdem die Männer mit ihren Aktenkoffern, Klemmbrettern und den Unterschriften aller Anwohner auf hübsch anzuschauenden Formularen wieder von dannen gezogen waren, geschah nichts. Ein Jahr ging ins Land, ein weiteres Jahr, noch ein Jahr und als endlich der Jahre 5 vergangen waren, tauchten die Männer wieder auf. Mit freudigen Gesichtern verkündeten sie, daß es nun nicht mehr lange dauern möge, bis des Baggers Schaufel die frisch asphaltierten Straßen aufreissen und fleissige Hände jenes magische Kabel verlegen würden. Doch das Volk zuckte mit den Schultern, winkte kollektiv ab und begab sich wieder auf die heimischen Sofas. Wo es seit Jahren schon vielerlei private Fernsehsender empfing, über parabolische Antennen. Und das ganz ohne monatliche Gebühren, wie die Männer mit dem Kabel sie verlangten.
Und so kam es, daß die Straßen zwar für teuer Geld aufgerissen und Kabel verlegt wurden, diese Kabel jedoch bis heute ungenutzt dort liegen.

Das klingt merkwürdig? Genau das hat sich aber, das muss in den späten 80ern gewesen sein, in meiner damaligen Heimatstadt abgespielt. Und derzeit spielt sich etwas ähnliches wieder ab, in meiner jetzigen Heimatstadt. Nur geht es dabei nicht um Fernsehkabel, sondern um Datenleitungen. Nachdem man die gesamte Ortschaft jahrelang vertröstet hat, wurde zwar endlich eine Verbindung zur Datenautobahn gelegt, die erweist sich jedoch zunehmend als verstopfter Feldweg voller Schlaglöcher. Die Pausen zwischen den Tagen, an denen schlicht "nichts mehr geht" werden immer kürzer und nicht nur wir sind mittlerweile einfach nur noch genervt. Natürlich ist es nicht geplant, diesen Zustand zu ändern. Oder wenigstens die Preise anzugleichen. Denn an sich sollte man durchaus erwarten dürfen, daß man, wenn man bestenfalls 1/3 der Leistung erhält, auch nicht mehr als 1/3 des Preises bezahlt. Aber weit gefehlt, man ruht sich scheinbar lieber auf den imaginären Lorbeeren aus. Never touch a running system und when it not runs, do so als ob it würde. Warum auch nicht, die Kunden zahlen und man hat keine Arbeit damit. Aber ich möchte fast wetten, wenn in ein paar Jahren eine andere Technologie marktreif wird, wenn man zuverlässig und günstig eine schnelle Verbindung über Satellit, Handynetz oder Stromnetz bekommen kann, dann sind hier auf einen Schlag geschätzte 600 Kunden weg. Und dann legt man neue DSL Leitungen. Aber dann braucht sie keiner mehr. Und will sie auch nicht.

Samstag, 13. Februar 2010

Erst Hirn dann Brief?

Ich bin stinksauer. Auf eine Facharztpraxis, die auf Kleinigkeiten wie "Nachdenken" scheinbar keinen sonderlichen Wert legt. Vergangene Woche war meine Frau zum üblichen Check-up beim Arzt, dort wurde eine Routineuntersuchung gemacht und sie wurde in die freie Wildbahn entlassen. "In zwei Wochen haben wir das Ergbnis, falls was sein sollte rufen wir dann an."

Heute, am Samstag, liegt dann um 14 Uhr ein Schrieb im Briefkasten.
"Wir möchten mit Ihnen die Untersuchungsergebnisse besprechen, kommen Sie bitte am Dienstag vorbei." Kein Wort darüber, ob bei der Untersuchung etwas gefunden wurde. Oder was das sein könnte. Oder ob nichts gefunden wurde, und man das der dort als Angstpatientin bekannten Frau freudestrahlend mitteilen möchte. Nichts, nur eine ansonsten inhaltslose Einladung. Und da frage ich mich doch schon, ob man dort als Bürokraft ein Gehirn nur als Briefbeschwerer braucht. Können die sich dort nicht denken, daß man sich tierische Sorgen macht, wenn so ein Brief kommt? Daß man gern zumindest ungefähr wüsste, worum es geht? Anrufen und kurz nachfragen kann man auch nicht, die Praxis ist ja am Wochenende geschlossen. Also geht der Patient zwei Tage lang die Wände hoch, bis er am Montag endlich mal mit der Praxis telefonieren und sich wenigstens ansatzweise informieren kann.

Ich persönlich finde sowas unverantwortlich. Wenn man so einen Brief einem instabilen Patienten vor den Latz knallt, der hängt sich glatt am nächsten Balken auf. Dabei wollte man ihm nur sagen, daß er kerngesund ist. Das ist wirklich ganz grosses Damentennis.

Freitag, 12. Februar 2010

Es schneit.



Und schneit. Und schneit. Langsam kann ich den Schnee nicht mehr sehen. Ich mag Schnee, wirklich. Aber ich mag keinen ständigen Neuschnee, den ich mühsam vom Gehweg schaufeln muss. Der breite Strassen über Wochen zu engen Gassen werden lässt. Der meinen geschätzten Partnern im Straßenverkehr anscheinen auch noch die letzte Gehirnzelle raubt. Denn anders kann ich mir nicht erklären, was hier auf den Strassen fabriziert wird. Licht braucht kein Mensch, ein winziges Sichtfenster in der Windschutzscheibe ist völlig ausreichend und natürlich muss man möglichst mittig auf der Strasse bleiben. Damit die Sommerreifen besser zur Geltung kommen.

Aber es bringt nichts, sich darüber zu ärgern. Wende ich meine Gedanken lieber literarischen Themen zu. He, da fällt mir gerade was ein. Wer ist denn alles für den diesjährigen Copy&Paste Preis der Leipziger Buchmesse nominiert? Weiss das jemand?

Donnerstag, 21. Januar 2010

Erst abmahnen, dann denken?

Herrlich, es macht schon den ganzen Tag die runde und sorgt für nicht enden wollende Heiterkeitswellen. Ein Unternehmen, dessen Namen ich aus reiner Höflichkeit mal nicht nennen möchte, hat mindestens 2 Seitenbetreiber abgemahnt. Mit der Begründung, auf diesen Seiten würde unerlaubt das Logo eben jener Firma verwendet werden. Natürlich war die Abmahnung nicht ganz kostenlos, man schüttelt sich in solchen Fällen ja gerne einen utopischen Streitwert aus dem Ärmel, nach dem sich die Kosten für die Abmahnung richten. Dafür aber war sie lustig. Denn nicht die abgemahnten Seitenbetreiber haben frecherdings das Logo der IT-Spezialisten verwendet, sondern die IT-Spezialisten selbst haben einen Werbeblocker, der die normale Werbung auf den besuchten Seiten ausblendet und durch das Firmenlogo ersetzt. Die Abmahnungen wurden daraufhin zurückgenommen und laut Aussage der IT-Spezialisten hat man sich bei den zu Unrecht Abgemahnten entschuldigt. Trotzdem wird es sicher noch eine Weile dauern, bis diese IT-Spezialisten als "Dümmste Abmahner des Jahrtausends" aus allgemeinen Gedächtnis verschwunden sind.

Ich bin beileibe nicht boshaft, aber ich gönne diesen IT-Spezialisten jeden Lacher von Herzen. Warum, das sage ich Ihnen gerne.

Wo gearbeitet wird, da unterlaufen den Leuten Fehler. Das ist grundsätzlich kein Problem, da drückt man mal ein Auge zu oder lacht zusammen darüber. Aber! Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Hätte man sich seitens der IT-Spezialisten einfach mal ganz formlos mit den Seitenbetreibern kurzgeschlossen, sie einfach mal gefragt, wieso sie da eigentlich kostenlos Werbung für die IT-Spezialisten machen, dann hätte sich die ganze Sache schnell aufgelöst. Man hätte gelacht, aber miteinander. Über einen harmlosen Fehler, der eben mal vorkommen kann. Es hätte gemenschelt. Es wäre, so unglaublich das klingt, sogar noch werbewirksam für die IT-Spezialisten gewesen.

So aber holte man gleich mit dem schweren Hammer aus und drosch direkt zu. Mit einer Abmahnung, dem wohl unbeliebtesten Mittel im Internet. Einer Abmahnung, die sich schon in der Vergangenheit bei anderen Unternehmen als todsicherwer Weg sich bei einer breiten Community ( Kunden!! ) unbeliebt zu machen, bewährt hat.

Allerdings muss ich den IT-Spezialisten auch danken. Eindrucksvoller hätte man kaum demonstrieren können, wie unsinnig und überarbeitungsbedürftig unsere derzeitige Abmahnregelung ist.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Deutschland sucht den Bohlenspruch.



Es ist mal wieder soweit, Deutschland hat mit der Suche des diesjährigen Superstars begonnen. Das muß man jährlich tun, denn diese sogenannten Superstars haben eine gefühlte Halbwertszeit von drei Tagen. Dann sind sie ausgeschlachtet und weg vom Fenster. Dummerweise ist dieses Format unglaublich erfolgreich. So erfolgreich, daß auch ich als DSDS-Verweigerer nicht davon verschont bleibe. Eine ähnliche mediale Durchschlagskraft haben bisher wohl nur die prinzipell ähnlichen Gladiatorenkämpfe im alten Rom erreicht. Bei vergleichbarer Lebensdauer der Kandidaten. Vielleicht liegt es ja daran, man wird hautnah Zeuge wie ein Mensch komplett demontiert wird. Sicher, der Großteil dieser Kandidaten fährt freiwillig zur Schlachtbank. Ein komischer Beigeschmack bleibt trotzdem. Oder sollte zumindest bleiben. Anstatt etwas für die Bildung zu tun, amüsieren wir uns über die fehlende Bildung einiger Mitbürger. Das ist wenigstens lustig. Und kostet nichts.

Allerdings muß ich sagen, ich bin schwer enttäuscht. Ein solches Format schreit danach, nach Strich und Faden verarscht zu werden. Jedes Format, in dem der Hauptschuldige an Modern Talking über Sangeskünste sinniert, möchte verarscht werden. Und auf diese Verarschen warte ich vergeblich. Wo bleiben die Spaßvögel? Wo sind die Jungs mit den falschen Bärten, die ihre 5 Minuten nutzen um gefakte Propagandasprüche im Namen der imaginären Al'Quaselzer abzusondern? Wo bleiben die nachgestellten Rechtsradikalen, die schön laut und schrecklich falsch deutsche Volkslieder aus Kaisers Zeiten gröhlen? Wo bleiben die angehenden Superstars, die eigentlich Nachrichtensprecher werden möchten und dementsprechend nicht singen, sondern aus der Zeitung vorlesen? Wo die angeblichen Nachwuchspornosynchronsprecher, die ihre Stöhnkünste zum Besten geben? Wo die Pantomimestars, die in einer unsichtbaren Kiste eingsperrt sind? Ist doch völlig egal, ob da nur "Musiker" gesucht werden.

Von einem Volk der Karnevalisten hätte ich mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Mehr Humor, mehr Zwerchfellsabotage. Ein guter Anfang wäre etwa, wenn sich mal alle Hartz IV Empfänger zusammentun würden. Dann spendet jeder 20 Cent, das Geld ( bei 6 Millionen Menschen wären das immerhin 1,2 Millionen Euro ) wird direkt an die FDP weitergeleitet und dann schauen wir einfach mal was passiert. Das wäre doch ein Spaß.

Sonntag, 17. Januar 2010

Rechnung ohne den Wert?



Hin und wieder lese ich Sätze, die mich nachdenklich machen. Etwa dieser: "Jede Stunde die man läuft, verlängert das Leben um 5 Minuten." Klingt toll, das wäre doch mal was. Aber nur auf den ersten Blick. Angenommen, der Satz stimmt so und ich laufe wirklich 1 Stunde lang. Sagen wir, zum Supermarkt. Da bin ich zu Fuß ziemlich genau 1 Stunde lang unterwegs ( nein, ich bin nicht so langsam. Der Laden ist tatsächlich so weit entfernt ). Laufe ich also zum Supermarkt, dann verlängere ich mein Leben um 5 Minuten. Hin und zurück sind das dann sogar 10 Minuten, die ich länger lebe. Klingt doch toll, oder?

Jetzt kommt aber der Haken an der Sache: wäre ich mit dem Auto gefahren, dann hätte ich für die einfache Strecke nur 5, hin und zurück also 10 Minuten gebraucht ( mal abgesehen davon, daß ich in meiner Hosenasche keinen Platz für eine Kiste Mineralwasser habe ). Zu Fuß habe ich aber 120 Minuten gebraucht, was eine Differenz von 110 Minuten ergibt. Ich habe also, um 10 Minuten länger zu leben 110 Minuten meines Lebens damit vergeudet, wie ein Idiot durch Regeln, Wind, Sturm, Schnee und Straßenverkehr zu stapfen, mir die Sehnen und Gelenke mit überschweren Einkaufstüten zu ruinieren und mich der Gefahr auszusetzen, von Autos überfahren, vom Blitz erschlagen, vom Regen bis zur Unkenntlichkeit durchweicht, vom Wind bis auf die Knochen ausgekühlt oder vom Schnee mit Frostbeulen dekoriert zu werden. Wo genau ist da jetzt nochmal der Gewinn?

Samstag, 9. Januar 2010

Ich bin kein Wetterfrosch.



Wirklich nicht. Aber ein klein wenig wundere ich mich schon. Da wird ständig vor der Klimaerwärmung gewarnt, Horrorszenarien mit mediterranem Klima in Deutschland werden beschworen und dann kommt Daisy. Nicht, daß Daisy bisher irgendwie besonders wäre, zumindest hier vor meiner Tür. Schnee und Wind, ja meine Güte. Wind gibt es hier ganzjährig und Schnee ist im Winter nun wirklich nicht gerade ungewöhnlich. Und daran ist jetzt auch wieder die Klimaerwärmung schuld. Weil Grönland schmilzt gibt es einen Golfstromausfall und deswegen herrscht hier Schneechaos im subtropischen Mitteleuropa. Muss ich das verstehen? Es wird gleichzeitig wärmer und kälter, in der selben Region? Kann mir das bitte mal jemand erklären? Und zwar auf einem Niveau jenseits des an den Kreationismus erinnernden "is' Klimawandel, verstehste"? Ich steige da jedenfalls nicht durch und warte schon ab, bis der Klimawandel zur Allroundausrede wird. Abwasch vergessen? Der Klimawandel ist schuld. Hausaufgaben nicht gemacht? Der Klimawandel kam dazwischen. Text nicht termingerecht abgeliefert? Klimawandel, weissu?

Ich werde wohl einen Krimi schreiben. Und der Butler ist der Mörder. Sein Name ist James. James Klimawandel.

Freitag, 1. Januar 2010

Frohes neues Jahr!



Ich wünsche allen Mitlesern und Nichtmitlesern ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2010. Durchhalten Leute, bis zum Weltuntergang 2012 ist es nicht mehr lange.

So, jetzt muss ich aber wieder los, vor der Tür liegen knapp 15cm Klimaerwärmung, die weggeschaufelt werden wollen.