Dienstag, 27. April 2010

Gedanken in Asphalt.



Nein, ich bin nicht betrunken. Ich habe endlich ein kleines Notizbuch. Nachdem ich lange darüber geflucht habe, dass ich mir spontane Ideen nicht notieren kann, hat sie mir eins geschenkt. Natürlich in blau, rosa ist ja was für Mädchen. Ich mag dieses Buch, es passt in die Hosentasche und wenn mir mal ein guter Dialog, eine unerwartete Wendung oder ein Detail zu einer Orts- oder Personenbeschreibung einfällt, dann kann ich mir das jederzeit notieren. Bisher rieselte das ja meist ungenutzt durch mein Gehirn, bis es irgendwann mal in den entlegeneren Windungen verpuffte. Jetzt stehe ich aber vor zwei neuen Problemen. Erstens vergesse ich ständig, auch mal einen Kugelschreiber einzustecken, muss meine Notizen also mit dem Fingernagel ins Papier schaben. Zweitens habe ich gute Einfälle meist genau dann, wenn ich gerade beide Hände brauche. Nämlich im Auto. Schon als Fußgänger hatte ich meine besten Einfälle immer unterwegs, und das ist auch heute noch so. Nur bin ich heute einen Tick schneller unterwegs, da man auf vier Reifen eben doch etwas flotter ist als auf zwei Beinen. Meistens zumindest. Ich brauche also dringend noch ein Diktiergerät. Am besten eines, das meine Gedanken mitschneiden kann, denn ein großer Redner bin ich nicht. Sprechen strengt an, zumindest derzeit. Das unterscheidet mich wohl von anderen Autoren. Die lassen sich ihre Texte von Ghostwritern schreiben und lesen sie dann vor Publikum vor. Ich schreibe selbst, brauche aber einen Ghostreader. Ideal wäre natürlich, wenn man einen Ghostreader und einen Ghostwriter hätte. Das würde für ein maximales Freizeitpotential sorgen. Aber bei meinem Glück wird das sowieso nichts.

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