Sonntag, 24. Juli 2011

Wie wird man eigentlich Terrorexperte?

Das frage ich mich ganz ernsthaft. Es wirkt ganz so, als bräuchte man dafür nichts, als einen Würfel, dessen Seiten mit Al Kaida, Jihad, Islamisten, Hamas und Kommunisten beschriftet sind. Nach einem Anschlag würfelt man sich dann munter einen der üblichen Verdächtigen aus, verpackt das in jede Menge Sätze, die man noch mit Formulierungen wie wahrscheinlich, offenbar, mutmaßlich, möglicherweise und vermutlich vollstopft und sondert das dann möglichst in Richtung einer Kamera ab. Gewicht bekommen diese Aussagen dann durch die Tatsache, dass man eben ein Experte ist. Weil man eben im Besitz eines solchen Würfels ist und sich selbst so bezeichnet. Weitere Qualifikationen scheint man dafür nicht zu brauchen. Und wie es scheint, ist das bei Journalisten mittlerweile ähnlich. Nur braucht man da einen anderen Würfel, der über eine zusätzliche Seite mit der Aufschrift Killerspiele verfügt. Ja, ich weiß. Das sind extreme Ausrutscher, nicht jeder Journalist gibt sich gleich, ohne auch nur den Ansatz von Fakten zu haben, dem Talibantourette hin. So wie auch nicht jeder Doktor ein Raubkopierer ist. Aber unter uns, es sind immer die wenigen Ausrutscher, die das Ansehen einer ganzen Gruppe versauen.

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