Freitag, 27. November 2009

Marketing?


Sorry, aber ich verstehe diese Marketingmenschen nicht. Gut, ich bin nicht vom Fach, ich bin nur Kunde. Also insofern schon vom Fach. Aber trotzdem, ich versteh' sie einfach nicht. Das liegt aber vielleicht auch daran, daß heute Hinz und Kunz als Marketingspezialisten unterwegs sind. So wie es eine ganze Weile lang modern war, als Unternehmensberater möglichst viel Schaden in etablierten, über Generationen gewachsenen Unternehmen anzurichten ( ist heute immer noch modern, aber heute nennt man sich eher Consultant oder so ), lungert man heute als Marketingprofi im Internet herum. Idealerweise mit lustigen Berufsbezeichnungen und markigen Werbesprüchen.
"Werbetexte, die WIRKLICH verkaufen!"
Sorry, aber wenn einem Werbetreibenden schon für sich selbst nur solcher Müll einfällt, was textet der dann erst seinem Kunden zusammen? Autos, die WIRKLICH fahren!!! Kartoffeln, die man WIRKLICH essen kann!!! Bier, das WIRKLICH besoffen macht!!! So in der Richtung, ja? Dafür würde ich kein Geld ausgeben. Weder als Kunde noch als Auftraggeber.
Darum müssen diese Marketingfachleute scheinbar auch alle ausweichen. Auf Nischenprodukte wie probiotisches Hundefutter, veganes Schuhwerk ( garantiert keine Mettwurst in den Sohlen ) oder Zellnahrung ( ich assoziiere das immer mit Gefängsniskost ). Und natürlich auf Werbung für eigene Produkte und Dienstleistungen. Im Klartext sieht das dann so aus, daß man für schlappe 20 oder auch 30 Euro ein ebook kaufen darf, auf dessen 6 oder 8 Seiten man die Geheimnisse guter Werbung erfährt. Oder Geschäftsideen vorgestellt bekommt, die schlicht umwerfend sind. Umwerfend dumm in den meisten Fällen. Oder man kann diese Profis buchen, damit man mehr Besucher auf seiner HP bekommt. Das wird exakt so bewerkstelligt, wie schon die Dienstleistung an sich beworben wurde: mit sinnlosem, nervigem Spam. Alle paar Stunden wird bei Twitter ein dümmlicher Werbetext nebst Link in die Welt hinausgegröhlt und das war's. Gerne auch mit automatischen Scripten, die dann RT-Spam betreiben. Der ist allerdings schon wieder lustig, da man hier schnell den Spieß umdrehen kann.
Der Spambot mit dem Namen @weinachten [sic] beispielsweise wiederholt einfach alle Tweets, in denen das Wort "Weihnachten" fällt und setzt einen Werbelink davor. Schreibt man nun selbst "<-den Mist da würde ich nichtmal meinem ärgsten Feind zu Weihnachten schenken", dann spamt der Bot eine lustige, für den Betreiber sicher so nicht gedachte Antiwerbung in die Welt. Und das ist dann wenigstens amüsant, im Gegensatz zu gewissen Leuten, deren einzige Aussage seit weit über einem Monat das stündlich wiederholte "Sitetalk startet durch JETZT noch schnell vorregistrieren GAS geben" ist. Oder?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen