Montag, 4. Mai 2009

Nepper, Schlepper, Mähdrescher.

Ich mag Besuch. Sofern er nett ist, nicht lange bleibt und seine eigene Verpflegung mitbringt, lasse ich mir das gerne mal gefallen. Wenn es sein muss, auch mehrmals jährlich. Aber ich hasse Besuch, der nichts taugt. Leute, die sich nur in der Tür geirrt haben, die Geld von mir wollen oder vorhaben, mich von den merkwürdigen Ansichten noch merkwürdigerer Sekten zu überzeugen. Da wünsche ich mir texanische Verhältnisse. Betrete mein Grundstück, und ich greife zum Colt. Oder der Winchester. Fremder, auf diesem Rasen ist nicht genug Platz für uns beide, also lauf ganz schnell wieder weg.

Heute war wieder Besuchstag; überraschenderweise war ich allerdings nicht zuhause. Da kann man ja auch nicht mit rechnen, dass jemand am Montag um 10 Uhr in der Früh arbeitet, anstatt zuhause auf dem Sofa zu sitzen. Auch nicht, wenn man gleich zu zweit anrückt und Sturm klingelt, bis sich der Flughafen nebenan über den Lärm beschwert. Zum Glück wohne ich nicht ganz alleine, und so konnte sich meine Jane ( ich nix Tarzan...ich Mr. Stringer ) bis zur Tür begeben, um sie dann aber lieber nicht zu öffnen. Der Beschreibung nach, die sie mir kurz darauf zur Arbeit morste, standen da der Dorftrottel und sein Gehilfe vor der Tür. Oder King und Kong. Noch bevor sie die Tür überhaupt öffnen konnte, lamentierte King, der Wortführer, gleich los, er müsse unbedingt mit mir sprechen, jetzt sofort, oder lieber noch gestern. Angemeldet war er nicht, er sagte auch nicht, wer er ist und worum es geht. Auf den dezenten Hinweis hin, dass ich überhaupt nicht da bin, fragte er dann nach, ob ich nebenan wohne. Klar. Unter der Woche zu normalen Bürozeiten nicht daheim -> wohnt nebenan.

Sämtliche Nachfragen, wer er denn nun eigentlich sei, worum es geht und ob sie mir etwas ausrichten könne ignorierend, stapfte er dann mit seinem Hilfsheini von dannen. Er käme dann später mal wieder. Morgen oder so. Recht ist mir das nicht. Und geheuer auch nicht, üblicherweise stellt man sich schon vor. Sicherheitshalber habe ich dann mal bei der Polizei angerufen, möglicherweise sind ja gerade wieder irgendwelche Trickbetrüger unterwegs. Davon wusste der Beamte zwar nichts, aber er wusste sicher, dass die beiden Orgelpfeifen schonmal nicht von der Polizei waren. Hätte mich auch stark gewundert, wenn doch. Aber er hatte noch ein paar gute Tips auf Lager. Nennt jemand seinen Namen nicht, bleibt die Tür zu und es hagelt sofort ein Hausverbot. Wenn er nervt oder darauf drängt, reingelassen zu werden oder gar mit irgendwelchen zusammenphantasierten Sonderrechten droht, Hausverbot und Anruf im Revier, wir kommen gern mal rum, dafür sind wir doch da.

Na, ich bin ja mal gespannt, ob diese Scherzkekse morgen wirklich nochmal anrücken, oder ob sie die Haustür heute nur zufällig gefunden haben. Aber verdammt, es lässt mir keine Ruhe, wer diese Kerle denn nun eigentlich waren. Allein dafür gehören beide eigentlich schon geteert und gefedert. Verderben mir einfach den Tag, solche Rüpel. Die Nummer vom Polizeirevier habe ich jedenfalls im Handy gespeichert, und sobald ich eine Wireless Webcam finde, schraub ich das Teil neben die Haustür.

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